"Im Schatten des Todes" - читать интересную книгу автора (Питерс Элизабет)

1. Kapitel

Evelyn Barton-Forbes sah ich zum erstenmal in Rom. Unser Zusammentreffen war Zufall, wenn auch ein sehr gl#252;cklicher. Ich hatte ja immer genug Energien f#252;r zwei.

An jenem Morgen hatte ich ziemlich gereizt mein Hotel verlassen. Alle meine Pl#228;ne waren schiefgegangen, und das bin ich nun einmal nicht gew#246;hnt. Mein kleiner italienischer F#252;hrer sp#252;rte meine schlechte Laune und trottete schweigend hinter mir drein. Sonst redete er ununterbrochen. Aus einer ganzen Schar von Jungen, die sich Fremden als F#252;hrer und Dolmetscher anboten, hatte ich ihn deshalb ausgew#228;hlt, weil er etwas weniger schurkisch aussah als die anderen.

Ich kannte diese Burschen genau, die ihre Arbeitgeber bedenkenlos ausn#252;tzten und betrogen, doch ich dachte nicht daran, auch deren Opfer zu werden. Das hatte ich Piero bald klargemacht. Ich kaufte Seide und handelte so erbarmungslos mit dem Ladenbesitzer, da#223; Pieros Provision auf ein Minimum zusammenschmolz. Dar#252;ber beklagte er sich in seiner Muttersprache bei dem Kaufmann und #228;u#223;erte sich dabei abf#228;llig #252;ber meine Manieren und mein Aussehen. Ich lie#223; ihn eine Weile reden und machte dann eine Bemerkung #252;ber seine Manieren. Ich spreche und verstehe Italienisch n#228;mlich ganz gut. Danach kam ich mit Piero wunderbar zurecht. Ich besch#228;ftigte ihn ja nicht, weil ich einen Dolmetscher brauchte, sondern damit er Boteng#228;nge f#252;r mich erledigte und meine Pakete trug.

Meine Sprachkenntnisse und die Mittel f#252;r Auslandsreisen stammten von meinem Vater, der Wissenschaftler war und ein Antiquariat hatte. In der kleinen Provinzstadt, in der er zu leben vorzog, gab es wenig Abwechslung, und so studierte er immer weiter. Ich habe einiges Talent f#252;r Sprachen, egal ob tot oder lebendig. Papa mochte sie lieber tot. Die Vergangenheit war seine Leidenschaft, und gelegentlich tauchte er daraus auch f#252;r kurze Zeit auf. Dann blinzelte er und stellte fest, da#223; ich, seit er mich zum letztenmal bemerkt hatte, ein ganzes St#252;ck gewachsen war.

Wir kamen wunderbar miteinander zurecht. Meine sechs #228;lteren Br#252;der hatten nichts #252;brig f#252;r Vaters Studien. Sie waren erfolgreich als Kaufleute und in anderen Berufen, und so war eben ich die kleine Sonne der letzten Jahre meines Vaters. Mir gefiel dieses Leben, denn es gab mir Gelegenheit, meine wissenschaftlichen Neigungen zu entwickeln. Da mein Vater nichts #252;brig hatte f#252;r die praktischen Seiten des Lebens, blieben sie mir #252;berlassen, und ich schacherte recht erfolgreich mit dem B#228;cker und dem Fleischer. Nach Mr. Hodgkins, dem Fleischer, hatte ich mit Piero keine gro#223;e M#252;he.

Sp#228;ter starb mein Vater; um genau zu sein: er schrumpfte immer mehr zusammen und vertrocknete v#246;llig. Ein naseweises Hausm#228;dchen behauptete, er sei schon volle zwei Tage tot gewesen, ehe es jemand bemerkte, doch das ist eine schamlose #220;bertreibung. Richtig ist, da#223; er irgendwann im Laufe der f#252;nf Stunden, die ich in seinem Studierzimmer verbrachte, sanft entschlafen ist. Er sa#223; in seinem Ohrenbackensessel und schien nachzudenken, doch als ich, einer Ahnung folgend, zu ihm trat, schauten mich seine Augen mit genau dem gleichen fragenden Blick an wie immer. Ich meine, das ist eine sehr gem#252;tliche und sch#246;ne Art, zu sterben.

Niemand war erstaunt, da#223; er seinen Besitz mir vermachte, denn ich war das einzige seiner Kinder ohne eigenes Einkommen. Meine Br#252;der hatten nichts dagegen einzuwenden, wie sie auch die treuen Dienste akzeptiert hatten, die ich meinem Vater leistete. Sie explodierten auch nicht, als sie erfuhren, da#223; dieses Verm#246;gen eine halbe Million Pfund betrug. Sie waren eben dem Irrtum unterlegen, da#223; ein Gelehrter unbedingt auch ein Narr sei. An Debatten mit dem Fleischer war mein Vater zwar nie interessiert, um so mehr aber an guten Geldanlagen, und da war er ebenso beharrlich wie in seinen Studien. Also starb er zur allgemeinen #220;berraschung als reicher Mann.

Als dies dann bekannt wurde, drohte mein #228;ltester Bruder James zwar damit, da#223; er das Testament anfechten werde, doch das redete ihm Papas Anwalt, der ausgezeichnete Mr. Fletcher, ziemlich leicht aus. Dann kamen unz#228;hlige Nichten und Neffen, die in den Jahren vorher durch Abwesenheit gegl#228;nzt hatten; sie luden mich ein, doch bei ihnen zu wohnen, und warnten mich vor Mitgiftj#228;gern.

Warnungen waren unn#246;tig. Mit meinen damals zweiunddrei#223;ig Jahren hatte ich noch nie einen Heiratsantrag erhalten und war eine alte Jungfer. Das wu#223;te ich, doch es machte mir nichts aus. Auch #252;ber mein Aussehen machte ich mir noch nie Illusionen, ich bin ja schlie#223;lich kein Dummkopf.

Gewisse Gentlemen und meine Verwandten ermunterte ich sogar noch zu Besuchen, weil sie mich am#252;sierten -bis ich bemerkte, da#223; ich zynisch wurde. Deshalb beschlo#223; ich, auf Reisen zu gehen, denn das wollte ich schon immer tun, und vor allem jene L#228;nder besuchen, mit denen sich Vater besch#228;ftigt hatte, wie Griechenland, Rom, Babylon und das hunderttorige Theben.

Als ich meinen Entschlu#223; gefa#223;t hatte, brauchte ich nicht mehr viel Zeit f#252;r die Vorbereitungen. Mr. Fletcher machte mir schnell noch einen Heiratsantrag, den ich genauso humorig ablehnte, wie er vorgetragen worden war. »Ich dachte, es sei einen Versuch wert«, meinte er dazu trocken. »Mi#223; Amelia«, f#252;gte er hinzu, »ich frage Sie jetzt als Ihr Anwalt: Haben Sie die Absicht, jemals zu heiraten?«

»Nein«, antwortete ich. »Grunds#228;tzlich habe ich einiges gegen die Ehe. F#252;r einige Frauen mag sie recht gut sein, denn was sollten diese armen Dinger sonst tun? Warum sollte sich aber eine unabh#228;ngige und intelligente Frauensperson den Launen eines tyrannischen Ehemannes unterwerfen? Ich versichere Ihnen, ich habe noch nie einen Mann kennengelernt, der so vern#252;nftig gewesen w#228;re wie ich selbst.«

»Das kann ich Ihnen durchaus glauben«, meinte er. Und dann platzte er heraus: »Warum ziehen Sie sich aber so entsetzlich an? Um Bewerber abzuschrecken?«

»Aber, Mr. Fletcher!« protestierte ich. »Meine Kleider passen genau f#252;r das Leben, das ich f#252;hre. Die gegenw#228;rtige Mode ist f#252;r eine aktive Person v#246;llig ungeeignet. Diese engen Humpelr#246;cke und die Schn#252;rmieder, in denen man nicht einmal atmen kann ... Und die Turn#252;re! Die ist doch v#246;llig idiotisch! Ich trage sie nur deshalb, weil man ein Kleid ohne Turn#252;re heutzutage nicht gemacht bekommt. Ich kann aber wenigstens auf dezenten Stoffen und einem Minimum an Kinkerlitzchen bestehen. In roter Seide mit Spitzchen und R#252;schchen und Troddelchen k#228;me ich mir n#228;rrisch vor.«

»Trotzdem dachte ich immer, Sie w#252;rden in roter Seide mit Spitzchen und R#252;schchen recht h#252;bsch aussehen«, antwortete Mr. Fletcher l#228;chelnd.

Meine gute Laune war gerettet, doch ich sch#252;ttelte den Kopf. »Geben Sie's auf, Mr. Fletcher. Mir k#246;nnen Sie nicht schmeicheln, denn ich kenne die Liste meiner Fehler viel zu genau. An einigen Stellen bin ich zu mager, an anderen zu f#252;llig, meine Nase ist zu lang, mein Mund zu gro#223;, mein Kinn ist zu m#228;nnlich. Blasse Haut und rabenschwarzes Haar sind im Moment unmodern, und meine grauen Augen unter den dichten Brauen jagen den Leuten Angst und Schrecken ein, denn vor G#252;te strahlen sie selten. K#246;nnen wir jetzt zu den Gesch#228;ften #252;bergehen?«

Ich folgte seinem Rat und machte mein Testament, wenn ich auch noch lange nicht die Absicht hatte, zu sterben; es ist jedoch immer mit einem gewissen Risiko verbunden, in ungesunde Gegenden zu reisen. Mein ganzes Verm#246;gen vermachte ich dem Britischen Museum, in dem Papa so viele gl#252;ckliche Stunden verbracht hatte.

Schlie#223;lich suchte ich mir noch eine Reisegef#228;hrtin, weil ich einsam war, nicht weil ich es unschicklich gefunden h#228;tte, allein zu reisen. Immer hatte ich f#252;r Papa gesorgt, und ich brauchte auch jetzt einen Menschen, f#252;r den ich sorgen konnte. Mi#223; Pritchett war ein paar Jahre #228;lter als ich, kleidete und benahm sich jedoch so, als sei sie wesentlich j#252;nger. Allerdings sahen die R#252;schchen und Spitzchen an ihrem Knochenger#252;st recht grotesk aus, und ihre Stimme klang sehr schrill. Sie war ungeschickt, einf#228;ltig und neigte zu Ohnmachts- und Schw#228;cheanf#228;llen, oder sie gefiel sich darin, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab. Ich hatte ganz sch#246;n zu tun, wenn ich sie durch die Stra#223;en Kairos und die W#252;sten Pal#228;stinas schleifen wollte.

Kaum hatten wir jedoch Rom erreicht, als sie an einem Typhusfieber erkrankte. Sie kam zwar durch, aber ich mu#223;te meine Reise nach Kairo um zwei Wochen verschieben. Da sie eine lange Erholungszeit ben#246;tigte, schickte ich sie nach England zur#252;ck und #252;bergab sie der

Obhut eines Geistlichen und seiner Frau, die gerade Rom verlie#223;en. Ihr Gehalt wollte ich ihr bezahlen, bis sie einen neuen Posten f#228;nde. Sie versuchte, als sie sich verabschiedete, weinend meine Hand zu k#252;ssen.

Meine Pl#228;ne waren also durchkreuzt, und ich f#252;hlte mich schlechter Laune. Meine ganzen Vorbereitungen hatten zwei Personen gegolten. Sollte ich mir eine neue Gef#228;hrtin suchen oder die Reise einsam antreten? Dar#252;ber dachte ich nach, als ich der trostlosen Kuhweide einen Besuch abstattete, die einstmals das historische Forum von Rom gewesen war.

Es war ein unfreundlicher Dezembernachmittag. Piero sah trotz der von mir gekauften Jacke wie ein frierender, geschorener Pudel aus. Die umgest#252;rzten S#228;ulen waren von braunem, d#252;rrem Unkraut #252;berwuchert. Ich las ein paar gemei#223;elte Inschriften und stellte den Ort fest, wo C#228;sar #252;berfallen wurde; damit war ich zufrieden und setzte mich zu kurzer Rast auf einen S#228;ulenstumpf.

Von Piero lie#223; ich mir den hei#223;en Tee geben, den die Hotelk#252;che zusammen mit einem kleinen Imbi#223; f#252;r mich vorbereitet hatte. W#228;hrend ich meinen Tee trank und Pie-ro im Korb nach etwas Besserem kramte, bemerkte ich in der N#228;he einen Menschenauflauf und schickte Piero zum Nachschauen, was es dort gebe. Viele Fremde, berichtete er wenig sp#228;ter, seien um eine junge englische Dame versammelt, die am Boden liege. Was konnte eine solche junge Dame auch anderes sein als Engl#228;nderin? Und sie sei ganz gewi#223; tot, weil sie sich nicht r#252;hre.

Nun, Engl#228;nderin oder nicht, ich zweifelte, da#223; sie tot sei. Piero liebte als R#246;mer das Dramatische ein wenig zu sehr, und von den vielen Fremden schien niemand etwas f#252;r die junge Dame zu tun. Also ging ich hin, schob energisch mit meinem kr#228;ftigen Sonnenschirm einige Gentle-men zur Seite und stand endlich neben der jungen Dame.

Sie sah erbarmenswert aus, und niemand hatte auch nur einen Finger f#252;r sie ger#252;hrt.

Ich kniete neben ihr nieder, setzte mich auf die Fersen und bettete den Kopf des M#228;dchens auf meine Knie. Es tat mir unendlich leid, da#223; ich keinen Mantel oder Umhang trug, doch das lie#223; sich leicht #228;ndern.

»Ich brauche Ihren Mantel, Sir«, sagte ich zum n#228;chsten Herrn. Er war dick, rundgesichtig und hatte viele Lagen Fett, die ihn warm hielten. Vorher hatte er mit seinem Goldgriffspazierstock nach dem M#228;dchen gestochert, um zu sehen, ob sich das arme Ding noch r#252;hre. Das mu#223;te er mir jetzt b#252;#223;en.

»Was wollen Sie von mir?« knurrte er.

»Ihren Mantel, Sir«, erwiderte ich ungeduldig. »Sofort ziehen Sie ihn aus. Aber schnell!« Das sagte ich nicht sehr leise; sein Gesicht wurde immer r#246;ter, als er seinen Mantel langsam auszog. Das M#228;dchen war, wovon ich mich #252;berzeugt hatte, nicht tot, sondern nur ohnm#228;chtig. Nun h#252;llte ich das arme Ding in den warmen Mantel ein und musterte es dabei. Da ich selbst recht unscheinbar bin, liebe ich Sch#246;nheit #252;ber alles, und dieses M#228;dchen konnte ich nur bewundern.

Nat#252;rlich konnte sie nur Engl#228;nderin sein, denn so makellose wei#223;e Haut und so bla#223;goldenes Haar sind bei keiner anderen Nation zu finden. Ihre Wimpern waren einige Schattierungen dunkler als ihr Haar und ungew#246;hnlich lang. F#252;r die winterliche K#228;lte war sie mit einem Sommerkleid und einem d#252;nnen Mantel sehr d#252;rftig gekleidet. Alles sah recht abgetragen aus, mu#223;te fr#252;her aber ziemlich teuer gewesen sein und zeugte von bestem Geschmack. Die Handschuhe an ihren zarten H#228;nden waren sauber gestopft. Das M#228;dchen bot einen armseligen Anblick, schien jedoch von bester Abkunft zu sein und mu#223;te wohl unter Hunger und K#228;lte leiden.

Da flatterten pl#246;tzlich die dunklen Wimpern, die Lider hoben sich und enth#252;llten Augen von einem sehr dunklen, wundervollen Blau. Als sie mich erfa#223;ten, kam etwas Rot in ihre Wangen, und das M#228;dchen versuchte, sich aufzusetzen.

»Bleiben Sie ruhig liegen«, mahnte ich und dr#252;ckte sie zur#252;ck. »Sie waren ohnm#228;chtig und sind noch schwach. Ich habe einen Imbi#223; bei mir. Wenn Sie etwas zu sich genommen haben, sehen wir weiter.«

Sie versuchte zu protestieren, und die starrenden Gaffer machten sie sehr verlegen. Ich befahl den Leuten also zu verschwinden. Von dem Herrn, dessen Mantel ich gefordert hatte, lie#223; ich mir seine Hoteladresse geben. Ich versprach ihm, den Mantel bis zum Abend zur#252;ckzuschicken. »Eine Person von Ihrem Umfang sollte auf keinen Fall so schwere Kleidungsst#252;cke tragen«, mahnte ich ihn noch.

Die Dame neben ihm, die auch so dick war, emp#246;rte sich. »Wie k#246;nnen Sie es wagen, so etwas zu sagen! Das ist unerh#246;rt!«

»Sicher ist das unerh#246;rt«, gab ich ihr recht. »Ich verspreche Ihnen jedoch, Madam, keinen Versuch zu machen, Ihnen christliche Gef#252;hle beizubringen, denn das w#228;re vergeblich. Am besten ist es also, wenn Sie mit diesem dicken Mann hier schnellstens verschwinden.«

Ich hatte inzwischen dem M#228;dchen ein paar Happen aus dem Korb zu essen gegeben. Sie hatte Hunger, das sah man, doch sie a#223; sehr langsam und wohlerzogen. Also war sie eine Dame, wie ich vermutet hatte. Sie trank den Rest des Tees und a#223; ein St#252;ck Brot, und nun konnte ich sie mit Pieros Hilfe in einen Wagen setzen, der uns zu meinem Hotel brachte. Der herbeigerufene Arzt best#228;tigte meine Diagnose. Die junge Dame leide an keiner Krankheit, sondern an Hunger und K#228;lte, erhole sich aber schnell.

In meinem Kopf formte sich schon ein Plan, und ich kam auch bald zu einem Entschlu#223;. Das M#228;dchen sah wohl sehr zierlich aus, dennoch mu#223;te es von sehr kr#228;ftiger Konstitution sein. Sie schien weder Freunde noch Verwandte zu haben, die sie vor einem so desolaten Zustand h#228;tten bewahren k#246;nnen, doch dem konnte man ja schlie#223;lich abhelfen. Ich sagte ihr also, was ich zu tun gedachte.

Sie sa#223; im Bett. Travers, meine Dienerin, gab ihr Suppe ein. Beiden schien dies keinen Spa#223; zu machen. Travers ist eine rundliche Person mit einem freundlichen Gesicht und der Seele einer alten Jungfer. Da ich es nicht dulde, wenn sich jemand #252;ber das, was ich tue, beklagt, trug sie eine gekr#228;nkte Miene zur Schau. Nur so konnte sie ihre Gef#252;hle ausdr#252;cken.

»Das gen#252;gt jetzt, Travers«, sagte ich. »Du kannst gehen. Aber mach die T#252;r ordentlich hinter dir zu.«

Als wir allein waren, musterte ich meinen Sch#252;tzling und war mit dem, was ich sah, durchaus zufrieden. Das Flanellnachthemd war viel zu gro#223; f#252;r das zierliche Per-s#246;nchen. Sie brauchte Kleider, und es mu#223;ten h#252;bsche, nette Sachen sein, also von der Art, die ich nie hatte tragen k#246;nnen. In Bla#223;gr#252;n, Rosa und Lavendel mu#223;te sie entz#252;ckend aussehen. Wie hatte dieses M#228;dchen nur in einen so trostlosen Zustand geraten k#246;nnen? Sie bemerkte, da#223; ich sie musterte und senkte die Augen, doch dann sprach sie; ihre Stimme klang wie die einer wohlerzogenen jungen Dame, und die Worte verstand sie ausgezeichnet zu w#228;hlen.

»Ich bin Ihnen zu unbeschreiblichem Dank verpflichtet, aber seien Sie versichert, Maiam, da#223; ich Ihr gutes Herz nicht ausn#252;tzen werde. Ich habe mich jetzt erholt. Wenn Sie Ihre Magd anweisen, mir meine Kleider zu bringen, werde ich Sie sofort von meiner Anwesenheit befreien.«

»Ihre Kleider lie#223; ich wegwerfen«, antwortete ich. »Die M#252;he des Waschens und B#252;gelns lohnte sich nicht mehr. Sie m#252;ssen sowieso bis morgen im Bett bleiben. Morgen lasse ich eine N#228;herin kommen. Am n#228;chsten Freitag geht ein Schiff nach Alexandria. Eine Woche m#252;#223;te gen#252;gen. Sie werden einiges einkaufen m#252;ssen. Wenn Sie mir sagen, wo Sie wohnen, lasse ich Ihre Sachen holen.«

Ihr Gesicht dr#252;ckte die verschiedensten Gef#252;hle aus; erst Emp#246;rung, dann Mi#223;trauen, schlie#223;lich Entsetzen. Da sie mich nur offenen Mundes anstarrte, fuhr ich ziemlich ungeduldig fort: »Ich nehme Sie als Reisegef#228;hrtin mit nach #196;gypten. Mi#223; Pritchett wurde krank. Ihr wollte ich zehn Pfund j#228;hrlich bezahlen. Nat#252;rlich werde ich Sie f#252;r die Reise ausstatten. In einem Flanellnachthemd k#246;nnen Sie schlie#223;lich nicht auf Reisen gehen.«

»Nein«, gab das M#228;dchen zu, »aber ...«

»Ich bin Amelia Peabody, eine alte Jungfer, unabh#228;ngig und reise zu meinem Vergn#252;gen. Wollen Sie sonst noch etwas wissen?«

»Nein, ich wei#223; alles«, antwortete das M#228;dchen ruhig. »Ich war nicht ganz ohnm#228;chtig, als Sie zu meiner Rettung kamen, und erkenne Herzensg#252;te auf den ersten Blick. Aber, meine liebe Mi#223; Peabody, Sie wissen nichts #252;ber mich. Ich k#246;nnte ja vielleicht . kriminell oder haltlos sein.«

»Nein, nein«, wehrte ich ab. »Ich treffe zwar meine Entschl#252;sse sehr rasch, doch niemand kann mir Dummheit vorwerfen. Ich denke nur schneller und gr#252;ndlicher als die meisten Leute und habe Menschenkenntnis.«

Der Mund des M#228;dchens zitterte, und an einem Mundwinkel erschien ein Gr#252;bchen. »Ich bin nicht das, was Sie denken«, sagte sie leise, »doch ich bin Ihnen meine Geschichte schuldig. Habe ich sie erz#228;hlt, so werden Sie alles Recht haben, mich hinauszuwerfen.«

»Na, dann fangen Sie an. Ich werde sie dann schon beurteilen.«

Das M#228;dchen begann zu sprechen:

»Ich bin Evelyn Barton-Forbes. Ich war noch ein kleines Kind, als meine Eltern starben, und aufgezogen wurde ich von meinem Gro#223;vater, dem Earl of Ellesmere. Sie scheinen den Namen zu kennen. Er ist alt und ehrenhaft. Mein Gro#223;vater wird von vielen als geizig gescholten, obwohl er sehr reich ist. Menschenfreund war er nie, doch mich behandelte er g#252;tig. Er nannte mich immer sein L#228;mmchen. Vielleicht war ich das einzige menschliche Wesen, zu dem er je freundlich war. Er verzieh mir sogar, da#223; ich ein M#228;dchen und nicht der ersehnte m#228;nnliche Erbe bin.

Ich bin das einzige Kind des #228;ltesten Sohnes meines Gro#223;vaters, kann aber Titel und Besitz nicht erben, weil ich ein M#228;dchen bin. Als mein Vater starb, war mein Vetter Lucas Hayes der n#228;chste m#228;nnliche Verwandte.

Ich hatte Lucas immer gern, und er tat mir leid, weil Gro#223;vater immer so unfair zu ihm war. Er sagte, er m#246;ge Lucas wegen seiner ausschweifenden und z#252;gellosen Gewohnheiten nicht, doch ich denke, hier handelt es sich vorwiegend um Ger#252;chte. Aber mein Vetter ist eben seines Vaters Sohn, und deshalb mag er ihn nicht. Gro#223;vaters #228;lteste Tochter ging n#228;mlich mit einem Italiener durch. Mein Gro#223;vater ist jedoch ein Brite bis auf die Knochen und mag besonders die romanischen V#246;lker nicht. Er h#228;lt sie f#252;r gerissen, betr#252;gerisch und falsch. Meine Tante lie#223; sich also vom Conte d'Imbroglio di An-nunciata entf#252;hren. Gro#223;vater enterbte sie und tilgte ihren Namen aus der Familienbibel. Noch auf ihrem Totenbett wartete sie vergeblich auf ein Wort des Trostes und der Verzeihung. Er sagte, der Conte sei kein Edelmann, sondern ein Betr#252;ger und Mitgiftj#228;ger, doch ich bin #252;berzeugt, da#223; dies nicht zutrifft. Sicher hatte der Conte wenig Geld, doch sein Titel war echt. Lucas hielt es, als er vollj#228;hrig wurde, f#252;r klug, seinen Namen zu #228;ndern. Er nennt sich jetzt Lucas Elliot Hayes und gab den italienischen Titel auf.

Eine Zeitlang ging es ganz gut, und ich glaubte sogar, mein Gro#223;vater dachte an eine Heirat. Lucas w#252;rde ja den Titel und den Grundbesitz erben, doch ohne das Privatverm#246;gen meines Gro#223;vaters war der Besitz nur eine Last. Gro#223;vater lie#223; keinen Zweifel daran aufkommen, da#223; sein Verm#246;gen ich erben w#252;rde. Es kam jedoch nicht soweit.

Gro#223;vater warf Lucas hinaus, als er von dessen b#246;sen Streichen erfuhr, und ich war dar#252;ber erleichtert, da ich Lucas nicht liebte, obwohl ich ihn gern hatte. Ich war n#228;mlich sentimental und der Meinung, eine Heirat ohne Liebe sei ein Unding. Und zu meinem Ungl#252;ck verliebte ich mich.

Meinem Gro#223;vater gefielen meine Zeichnungen, und auch Lucas hatte sie immer sehr gelobt. Deshalb hielt mein Gro#223;vater nach einem Zeichenlehrer Ausschau. So kam Alberto in mein Leben.

Damals erschien mir sein Gesicht engelhaft, heute kommt es mir eher wie das eines Teufels vor. Er sprach mit ungemein weicher Stimme ein ziemlich fehlerhaftes Englisch. Kurz gesagt, er verf#252;hrte mich und #252;berredete mich zur Flucht mit ihm. Ich verlie#223; also den alten Mann, der mich liebevoll erzogen hatte, gab meine moralischen Grunds#228;tze und meine ganze Zuneigung f#252;r meinen Gro#223;vater auf. Ich kann jetzt von Alberto nur voll Verachtung reden, doch noch mehr Vorw#252;rfe mache ich mir selbst. Ich verdiente mein elendes Los.

Das Ende der Geschichte ist schnell erz#228;hlt. Ich nahm meine wenigen Schmuckst#252;cke mit, die mir mein Gro#223;va-ter geschenkt hatte. Der Erl#246;s daraus reichte nicht sehr lange. Alberto bestand darauf, da#223; wir in einem Stil reisten, der meinem Stand entsprach. Als wir jedoch in Rom ankamen, war die Unterkunft, die wir da bezogen, sicher in keiner Weise standesgem#228;#223;, denn mein Geld war zu Ende. Alberto wich mir aus, wenn ich fragte, was er zu tun ged#228;chte, und wegen unserer Heirat fand er auch immer Ausreden. Als guter Katholik k#246;nne er sich nicht mit einer Ziviltrauung abfinden, sagte er, und ich war ja nicht katholisch. Oh, wie naiv ich doch war!

Vor einer Woche brach dann meine Welt vollends zusammen. Alberto war die meiste Zeit des Tages weg, und kam er nach Hause, war er betrunken und mi#223;launig. Eines Morgens fand ich mich dann in einer #228;rmlichen, kalten Dachkammer allein. Er hatte alles mitgenommen, was irgendwie von Wert war. Mir hatte er nur einen Brief zur#252;ckgelassen.

Die schlechte, fehlerhafte Schrift war fast noch schlimmer als die Gemeinheiten, die er enthielt. Er habe sich nur an mich herangemacht, weil ich eine reiche Erbin sei, aber nun habe mich mein Gro#223;vater aus seinem Testament gestrichen, wie er im britischen Konsulat von Rom erfahren habe; und au#223;erdem habe der alte Mann, wie er ihn nannte, einen Schlaganfall erlitten. Es sei ihm gerade noch gelungen, mich in einem neuen Testament v#246;llig zu enterben, doch danach sei er in ein Koma gefallen, das nur zum Tod f#252;hren k#246;nnte. Damit sei ich f#252;r ihn wertlos. Er habe viel angenehmere Aussichten.

Sie k#246;nnen sich meinen Zustand vorstellen, Amelia. Ich war einige Tage krank. Die alte Frau, der das Haus geh#246;rte, entdeckte bald, da#223; ich v#246;llig mittellos war und warf mich heute hinaus. Ich w#228;re am liebsten gestorben, denn was sollte ich anfangen? Ich hatte meinem Gro#223;vater sehr viel angetan, und er w#252;rde mich wohl nicht zu-r#252;cknehmen wollen. Nur Ihre Herzensg#252;te rettete mich dann vor dem Tod. Aber ich kann nicht l#228;nger bleiben. Ich mu#223; Sie anekeln, wenn Sie es mir auch nicht zeigen. Sprechen Sie, Amelia, ich bitte Sie! Ich will dem#252;tig Ihre Vorw#252;rfe hinnehmen, denn ich habe sie verdient.« Evelyns blaue Augen waren von Tr#228;nen verschleiert, als sie geendet hatte, doch sie war ruhig geblieben. Ich schwieg lange, denn ich mu#223;te nachdenken. Mein Schweigen schmerzte das M#228;dchen, und sie duckte sich zusammen, als erwarte sie einen Schlag. Ich war so verwirrt, da#223; ich schlie#223;lich etwas ganz anderes fragte, als ich h#228;tte fragen wollen.

»Sagen Sie, Evelyn - wie ist es? Ist es angenehm?«

Evelyn war so verbl#252;fft, da#223; sie mich nur wortlos anstarrte. Ich fuhr deshalb fort: »Sie m#252;ssen mir verzeihen, wenn ich Sie ausfrage, doch dazu bot sich mir nie eine Gelegenheit. Man h#246;rt so widerspr#252;chliche Dinge. Meine Schw#228;gerinnen fl#252;stern miteinander und sprechen von dem Kreuz, das eine Frau zu tragen habe, aber ich habe auch die Dorfm#228;dchen mit ihren Liebsten gesehen, und sie scheinen kein Kreuz zu tragen. Du lieber Himmel! Ich scheine ja nicht einmal die richtigen Worte zu finden. Verstehen Sie, was ich meine?«

Evelyn starrte mich noch immer an, dann schnitt sie eine merkw#252;rdige Grimasse und schlug die H#228;nde vor das Gesicht. Ihre schmalen Schultern bebten.

»Sie m#252;ssen entschuldigen«, bat ich. »Nat#252;rlich wollte ich nicht ... Und nun werde ich es nie erfahren ...«

Aber da lie#223; Evelyn die H#228;nde fallen. Ihr Gesicht war rot und noch tr#228;nenfeucht - aber sie lachte! Ich glaubte an einen hysterischen Anfall und hob die Hand.

»Nein, nein, ich bin nicht hysterisch«, wehrte sie ab. »Aber Amelia, Sie sind . Ist das alles, was Sie mich nach einer solchen Geschichte fragen k#246;nnen?«

Ich #252;berlegte. »Nun, viel zu fragen gibt es da nicht. Ihr alter Gro#223;vater und der Schurke von einem Liebhaber verdienen keine Fragen. Und Ihre #252;brigen Verwandten m#252;ssen ebenso hartherzig sein, sonst h#228;tten Sie sich an diese wenden k#246;nnen.«

»Und mein verdorbener Charakter st#246;#223;t Sie nicht ab?«

»Ich halte ihn nicht f#252;r verdorben. Diese b#246;se Erfahrung d#252;rfte ihn eher gest#228;rkt haben. Wissen Sie, ich hielte es f#252;r besser, Sie w#252;rden sich davon #252;berzeugen, da#223; die Ihnen von mir gebotene Stellung dem entspricht, was ich sagte. Ich kann Ihnen Referenzen geben .«

»Nein, das ist #252;berfl#252;ssig«, wehrte sie ab. »Nur eines m#246;chte ich wissen, Amelia. Warum sagten Sie: gt;Nun werde ich es nie erfahren ...lt;?«

»Nun, es ist unwahrscheinlich, da#223; ich pers#246;nlich derartige Erfahrungen mache. Ich bin ja mit dem Gebrauch von Spiegel und Kalender vertraut. Ich bin schlie#223;lich zweiunddrei#223;ig Jahre alt und unansehnlich. Ich schmeichle mir nicht. Und die in unserer Gesellschaft erforderliche Schwachheit des Weibes ist mir auch nicht eigen. Ich k#246;nnte weder einen Mann ertragen, der sich von mir beherrschen l#228;#223;t, noch einen, der mich zu beherrschen versucht. Ich bin jedoch neugierig und dachte . Nun, meine Br#252;der versichern mir st#228;ndig, ich d#228;chte und redete unpassend.«

»Ich habe Ihre Frage noch nicht beantwortet«, sagte Evelyn. »Es ist schwierig, eine richtige Antwort zu geben. Im Moment sch#252;ttelt es mich vor Grauen, wenn ich an die Stunden in . Albertos Armen denke, aber damals . damals ...« Ihre Augen gl#228;nzten. »Oh, Amelia, unter den richtigen Umst#228;nden ist es ein herrliches, ein gro#223;artiges Erlebnis!«

»Ah, genau das dachte ich mir. Nun, meine liebe Evelyn, ich bin Ihnen f#252;r diese Information sehr dank-bar. Wenn Sie jetzt also die von mir angebotenen Referenzen .«

Sie sch#252;ttelte ihre goldenen Locken. »Ich brauche keine Referenzen. Amelia, ich komme gerne mit als Ihre Reisegef#228;hrtin. Ich denke, wir werden gut miteinander zurechtkommen.«

Da k#252;#223;te sie mich auf die Wange. Das erstaunte mich so, da#223; ich etwas murmelte und aus dem Zimmer ging. Ich hatte ja nie eine Schwester gehabt, doch jetzt war mir, als h#228;tte ich eine gefunden. Ich kann, ohne meine Energie ungeb#252;hrlich zu unterstreichen, von mir behaupten, da#223; ich einen einmal gefa#223;ten Entschlu#223; sehr schnell in die Tat umsetze. In der folgenden Woche knackte und krachte die lethargische Stadt der P#228;pste unter meinen Schritten.

Auch einige #220;berraschungen erlebte ich. Evelyn wollte ich anziehen und ausstaffieren wie eine sch#246;ne lebende Puppe, f#252;r die ich all die h#252;bschen unpraktischen Kleider und S#228;chelchen zu kaufen gedachte, die ich selbst nicht tragen konnte. Das gelang mir nicht, obwohl sie mir niemals widersprach. Zum Schlu#223; hatte sie eine entz#252;ckende, sehr geschmackvolle und erstaunlich billige Garderobe, und ich selbst hatte ganz gegen meine Absicht auch ein halbes Dutzend Kleider gekauft. Ein Abendkleid, das ich ganz bestimmt niemals anziehen wollte, war aus karmesinroter Seide mit einem so tiefen Ausschnitt, wie ich ihn noch niemals getragen hatte. Die R#246;cke waren #252;ber eine gewaltige Turn#252;re drapiert und lie#223;en einen mit Zierm#252;nzen bestickten Unterrock ahnen. Evelyn w#228;hlte die Stoffe aus und trieb die Schneiderin auf ihre sanfte Art viel nachdr#252;cklicher an als ich auf meine energische. Wenn Evelyn zu mir sagte: »Dieses Kleid kannst du tragen«, dann trug ich es auch. Sie entdeckte auch meine Schw#228;che f#252;r bestickten Batist, und die feinen f#252;r sie ge-dachten Unterkleider und Nachthemden entstanden nach meinen Ma#223;en.

Diese Woche verbrachte ich in einem Zustand halber Bet#228;ubung. Ich hatte das Gef#252;hl, ein winziges, armseliges K#228;tzchen vor dem Ertrinken aus einem Teich gefischt zu haben, das sich innerhalb weniger Tage zu einem richtigen Tiger auswuchs. Soviel Verstand blieb mir gerade noch, da#223; ich einige praktische Schritte unternehmen konnte.

Ich bin keine M#228;nnerfeindin, wenn ich auch dem anderen Geschlecht gegen#252;ber immer mi#223;trauisch blieb. Dieses Mi#223;trauen schien Evelyns Geschichte zu best#228;tigen, doch die Sache mit ihrem Gro#223;vater bedurfte einiger Nachforschungen. Ich ging also zu unserem Konsul in Rom.

Alberto hatte, sehr zu meiner Entt#228;uschung #252;brigens, die Wahrheit gesagt. Der Konsul kannte den Earl of El-lesmere pers#246;nlich, und er sorgte sich um die Gesundheit eines so wichtigen Mannes. Tot war er noch nicht, doch erwartete man sein Hinscheiden t#228;glich.

Ich erz#228;hlte dem Konsul, der schon einigen Klatsch dar#252;ber geh#246;rt hatte, auch von Evelyn. Ich hatte zwei Gr#252;nde, mit ihm #252;ber Evelyn zu sprechen: erstens den, um zu erfahren, ob ihre Verwandten nach ihr geforscht hatten, und zweitens sollte jemand #252;ber ihren Verbleib unterrichtet sein, falls man solche Nachforschungen anstellte. Der Diplomat hatte keine Anfragen vorliegen, erwartete auch offensichtlich keine, denn er kannte den alten Earl zu gut. Ich versorgte ihn also mit meiner Kontaktadresse in Kairo und #252;berlie#223; ihn im #252;brigen seinem Kopfsch#252;tteln und seinen gemurmelten Protesten, da er meine Handlungsweise mi#223;billigte.

Am achtundzwanzigsten gingen wir in Brindisi an Bord des Schiffes nach Alexandria.