"Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу" - читать интересную книгу автора (Кестнер Эрих)Das dritte Kapitel(глава третья) Mutter Hagedorn und Sohn (матушка Хагедорн и сын) 21. Am selben Tage, ungef#228;hr zur gleichen Stunde, klopfte Frau Hagedorn in der Mommsenstra#223;e an die T#252;r ihres Untermieters Franke (в тот же день и примерно в тот же час фрау Хагедорн, /живущая/ на Моммзенштрассе, постучалась в дверь своего квартиранта Франке; »Herein (войдите)!« rief Herr Franke (крикнул господин Франке). Er sa#223; am Tisch und korrigierte Diktathefte (он сидел за столом и проверял тетради с диктантами; »Vorsicht, Vorsicht (осторожней; »Zwei Tassen (две чашки)«, sagte Herr Franke. »Haben Sie schon die Zeitung gelesen (Вы уже читали газету)?« Die Apfelb#228;ckchen der alten Dame gl#252;hten (морщинистые щечки старой дамы зарумянились; Franke sch#252;ttelte den Kopf (Франке покачал головой). 21. Am selben Tage, ungef#228;hr zur gleichen Stunde, klopfte Frau Hagedorn in der Mommsenstra#223;e an die T#252;r ihres Untermieters Franke. Es ist nicht sehr angenehm, in der eigenen Wohnung an fremde T#252;ren klopfen zu m#252;ssen. Aber es l#228;sst sich nicht immer vermeiden. Am wenigsten, wenn man eine Witwe mit einem gro#223;en Sohn und einer kleinen Rente ist und wenn der gro#223;e Sohn keine Anstellung findet. »Herein!« rief Herr Franke. Er sa#223; am Tisch und korrigierte Diktathefte. »Saubande!« murmelte er. Er meinte seine Sch#252;ler. »Die Lausejungen scheinen manchmal auf den Ohren zu sitzen, statt auf...« »Vorsicht, Vorsicht«, #228;u#223;erte Frau Hagedorn. »Ich will das nicht geh#246;rt haben, was Sie beinahe gesagt h#228;tten. Wollen Sie eine Tasse Kaffee trinken?« »Zwei Tassen«, sagte Herr Franke. »Haben Sie schon die Zeitung gelesen?« Die Apfelb#228;ckchen der alten Dame gl#252;hten. Franke sch#252;ttelte den Kopf. 22. Sie legte eine Zeitung auf den Tisch (она положила газету на стол). »Das Rotangestrichene (отчеркнутое красным; Als sie mit dem Kaffee zur#252;ckkam, sagte der Untermieter (когда она вернулась с кофе, жилец сказал; »Schon in f#252;nf Tagen (уже через пять дней). Ich muss rasch ein paar Hemden f#252;r ihn waschen (надо срочно постирать ему несколько рубашек). Das ist bestimmt wieder so ein pomp#246;ses Hotel, wo jeder einen Smoking hat (ведь это, наверняка, снова такой шикарный отель, где у каждого есть смокинг; Der Lehrer schl#252;rfte seinen Kaffee (учитель отхлебнул кофе). »Das wievielte Preisausschreiben ist das eigentlich, das der Herr Doktor gewonnen hat (какой же это по счету конкурс выиграл господин доктор)?« 22. Sie legte eine Zeitung auf den Tisch. »Das Rotangestrichene«, meinte sie stolz. Als sie mit dem Kaffee zur#252;ckkam, sagte der Untermieter: »Ihr Sohn ist ein Mordskerl. Schon wieder einen ersten Preis! In Bruckbeuren ist es sehr sch#246;n. Ich bin auf einer Alpenwanderung durchgekommen. Wann geht die Reise los?« »Schon in f#252;nf Tagen. Ich muss rasch ein paar Hemden f#252;r ihn waschen. Das ist bestimmt wieder so ein pomp#246;ses Hotel, wo jeder einen Smoking hat. Nur mein Junge muss im blauen Anzug herumlaufen. Vier Jahre tr#228;gt er ihn nun. Er gl#228;nzt wie Speckschwarte.« Der Lehrer schl#252;rfte seinen Kaffee. »Das wievielte Preisausschreiben ist das eigentlich, das der Herr Doktor gewonnen hat?« 23. Frau Hagedorn lie#223; sich langsam in einem ihrer abvermieteten roten Pl#252;schsessel nieder (фрау Хагедорн медленно опустилась в свое сданное в аренду красное плюшевое кресло; Franke nickte (Франке кивнул). Die alte Frau legte ihre abgearbeiteten H#228;nde, an denen sie die sieben Erfolge ihres Sohnes hergez#228;hlt hatte, in den Scho#223; und l#228;chelte (cтарая женщина сложила натруженные руки, по которым она перечисляла семь удач своего сына, и улыбнулась; 23. Frau Hagedorn lie#223; sich langsam in einem ihrer abvermieteten roten Pl#252;schsessel nieder. »Das siebente! Da war erstens vor drei Jahren die gro#223;e Mittelmeerreise. Die bekam er f#252;r zwei Zeilen, die sich reimten. Na, und dann die zwei Wochen im Palace Hotel von Ch#226;teau Neuf. Das war kurz bevor Sie zu uns zogen. Dann die Norddeutsche Seeb#228;derreise. Beim Preisausschreiben der Verkehrsvereine. Dann die Gratiskur in Pystian. Dabei war der Junge gar nicht krank. Aber so etwas kann ja nie schaden. Dann der Flug nach Stockholm. Hin und zur#252;ck. Und drei Tage Aufenthalt an den Sch#228;ren. Im letzten Fr#252;hjahr vierzehn Tage Riviera. Wo er Ihnen die Karte aus Monte Carlo schickte. Und jetzt die Reise nach Bruckbeuren. Die Alpen im Winter, das ist sicher gro#223;artig. Ich freue mich so. Seinetwegen. F#252;r tags#252;ber hat er ja den Sportanzug. Er muss wieder einmal auf andere Gedanken kommen. K#246;nnten Sie ihm vielleicht Ihren dicken Pullover leihen? Sein Mantel ist ein bisschen d#252;nn f#252;rs Hochgebirge.« Franke nickte. Die alte Frau legte ihre abgearbeiteten H#228;nde, an denen sie die sieben Erfolge ihres Sohnes hergez#228;hlt hatte, in den Scho#223; und l#228;chelte. »Den Brief mit den Freifahrscheinen brachte der Postbote heute fr#252;h.« 24. »Es ist eine bodenlose Schweinerei (это неимоверное свинство; »Vorsicht, Vorsicht (осторожней)!« warnte Frau Hagedorn (предупредила фрау Хагедорн). »Er ist heute zeitig fort (он сегодня рано ушел). Ob er's schon wei#223; (знает ли он уже об этом)? Er wollte sich wieder einmal irgendwo vorstellen (он снова хотел где-то пройти собеседование /по поводу работы/: «представиться»).« »Warum ist er denn nicht Lehrer geworden (почему же он не стал учителем)?« fragte Franke. »Dann w#228;re er jetzt an irgendeinem Gymnasium, w#252;rde Diktathefte korrigieren und h#228;tte sein festes Einkommen (был бы сейчас в какой-нибудь гимназии, проверял диктанты, получал бы твердое жалованье; »Reklame war schon immer seine Leidenschaft (реклама всегда была его страстью; »Und ich werde die Diktate zu Ende korrigieren (а я проверю до конца диктанты = а я закончу с диктантами; »Vorsicht, Vorsicht!« sagte die alte Dame, steckte die Zeitung wieder ein und segelte in die K#252;che (сказала пожилая дама, взяла газету и двинулась в кухню; 24. »Es ist eine bodenlose Schweinerei!« knurrte Herr Franke. »Ein so talentierter Mensch findet keine Anstellung! Man sollte doch tats#228;chlich ...« »Vorsicht, Vorsicht!« warnte Frau Hagedorn. »Er ist heute zeitig fort. Ob er's schon wei#223;? Er wollte sich wieder einmal irgendwo vorstellen.« »Warum ist er denn nicht Lehrer geworden?« fragte Franke. »Dann w#228;re er jetzt an irgendeinem Gymnasium, w#252;rde Diktathefte korrigieren und h#228;tte sein festes Einkommen.« »Reklame war schon immer seine Leidenschaft«, sagte sie. »Seine Doktorarbeit handelte auch davon. Von den psychologischen Gesetzen der Werbewirkung. Nach dem Studium hatte er mehrere Stellungen. Zuletzt mit achthundert Mark im Monat. Weil er so t#252;chtig war. Aber die Firma ging bankrott.« Frau Hagedorn stand auf. »Nun will ich aber endlich die Hemden einweichen.« »Und ich werde die Diktate zu Ende korrigieren«, erkl#228;rte Herr Franke. »Hoffentlich reicht die rote Tinte. Mitunter habe ich das dumpfe Gef#252;hl, die Bengels machen nur so viele Fehler, um mich vor der Zeit ins k#252;hle Grab zu bringen. Morgen halte ich ihnen eine Strafrede, dass sie denken sollen ...« »Vorsicht, Vorsicht!« sagte die alte Dame, steckte die Zeitung wieder ein und segelte in die K#252;che. 25. Als Doktor Hagedorn heimkam, d#228;mmerte es bereits (когда вернулся доктор Хагедорн, уже смеркалось). Er war m#252;de und verfroren (он был усталым и замерзшим = устал и замерз). »Guten Abend«, sagte er und gab ihr einen Kuss (сказал он и поцеловал ее: «и дал ей поцелуй»; Sie stand am Waschfass, trocknete rasch die H#228;nde und reichte ihm den Brief der Putzblank-Werke (она стояла у корыта, быстро вытерла руки и протянула ему письмо от фирмы «Путцбланк»; »Bin im Bilde (уже знаю; »Kopf hoch, mein Junge (выше голову, мой мальчик)!« sagte die Mutter. »Jetzt f#228;hrst du erst einmal zum Wintersport (сначала ты поедешь заниматься зимним спортом; 25. Als Doktor Hagedorn heimkam, d#228;mmerte es bereits. Er war m#252;de und verfroren. »Guten Abend«, sagte er und gab ihr einen Kuss. Sie stand am Waschfass, trocknete rasch die H#228;nde und reichte ihm den Brief der Putzblank-Werke. »Bin im Bilde«, sagte er. »Ich las es in der Zeitung. Wie findest du das? Ist das nicht, um aus der nackten Haut zu fahren? Mit der Anstellung war es #252;brigens wieder Essig. Der Mann geht erst in einem halben Jahr nach Brasilien. Und den Nachfolger haben sie auch schon. Einen Neffen vom Personalchef.« Der junge Mann stellte sich an den Ofen und w#228;rmte die steifen Finger. »Kopf hoch, mein Junge!« sagte die Mutter. »Jetzt f#228;hrst du erst einmal zum Wintersport. Das ist besser als gar nichts.« 26. Er zuckte die Achseln (он пожал плечами; »Und warum warst du #252;berhaupt dort (а зачем ты вообще туда поехал)?« fragte die Mutter. Er schwieg eine Weile (он помолчал какое-то время). Dann sagte er: »Ich machte dem Direktor einen Vorschlag (я сделал директору предложение; Die alte Frau hielt mit Waschen inne (пожилая женщина прервала стирку). »Es war das #252;bliche Theater (это было обычным представлением = разыграли все ту же сцену)«, fuhr er fort (продолжал он; 26. Er zuckte die Achseln. »Ich war am Nachmittag in den Putzblank-Werken drau#223;en. Mit der Stadtbahn. Der Herr Direktor freute sich au#223;erordentlich, den ersten Preistr#228;ger pers#246;nlich kennenzulernen, und begl#252;ckw#252;nschte mich zu den markanten S#228;tzen, die ich f#252;r ihr Waschpulver und ihre Seifenflocken gefunden h#228;tte. Man verspreche sich einen beachtlichen Werbeerfolg davon. Ein Posten sei leider nicht frei.« »Und warum warst du #252;berhaupt dort?« fragte die Mutter. Er schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich machte dem Direktor einen Vorschlag. Seine Firma solle mir statt der Gratisreise eine kleine Barverg#252;tung gew#228;hren.« Die alte Frau hielt mit Waschen inne. »Es war das #252;bliche Theater«, fuhr er fort. »Es sei unm#246;glich. Die Abmachungen seien bindend. #220;berdies sei Bruckbeuren ein entz#252;ckendes Fleckchen Erde. Besonders im Winter. Er w#252;nsche mir viel Vergn#252;gen. Ich tr#228;fe dort die beste internationale Gesellschaft und solle ihm eine Ansichtskarte schicken. Er habe keineZeit, im Winter zu reisen. Er h#228;nge an der Kette. Und ich sei zu beneiden.« 27. »Es war das #252;bliche Theater (это было обычное представление)?« fragte die Mutter. »Du hast das schon #246;fter gemacht (значит, ты делал так уже не раз)?« »Ich habe dir nichts davon erz#228;hlt (я ничего тебе об этом не рассказывал)«, sagte er. »Du zerbrichst dir wegen deiner paar Groschen den Hinterkopf (ты ломаешь себе голову из-за нескольких грошей = у тебя каждый грош на счету; »Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, mein Junge (праздники надо праздновать тогда, когда они выпадают = нельзя упускать момент, мой мальчик; »Nicht arbeiten und nicht verzweifeln (не работать и не отчаиваться)«, sagte er. »Eine Variation #252;ber ein altes Thema (вариация на старую тему; »Nun weine mal nicht (ну, не хнычь)«, meinte die Mutter. »Oder wenn wenigstens du auf meine Fahrkarte verreisen k#246;nntest (или хотя бы ты могла съездить по моему билету; 27. »Es war das #252;bliche Theater?« fragte die Mutter. »Du hast das schon #246;fter gemacht?« »Ich habe dir nichts davon erz#228;hlt«, sagte er. »Du zerbrichst dir wegen deiner paar Groschen den Hinterkopf! Und ich gondle in einem fort quer #252;ber die Landkarte. Gratis und franko nennt man das! Jawohl, Kuchen! Jedesmal, bevor ich losfahre, wandert die Witwe Hagedorn stehenden Fu#223;es zur St#228;dtischen Sparkasse und hebt f#252;nfzig Mark ab. Weil sonst der Herr Sohn kein Geld hat, unterwegs eine Tasse Kaffee oder ein kleines Helles zu bezahlen.« »Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, mein Junge.« »Nicht arbeiten und nicht verzweifeln«, sagte er. »Eine Variation #252;ber ein altes Thema.« Er machte Licht. »Diese Putzblank-Werke geh#246;ren dem Tobler, einem der reichsten M#228;nner, die der Mond bescheint. Wenn man diesen alten Onkel einmal zu fassen kriegte!« »Nun weine mal nicht«, meinte die Mutter. »Oder wenn wenigstens du auf meine Fahrkarte verreisen k#246;nntest! Du bist dein Leben lang nicht #252;ber Schildhorn und Werder hinausgekommen.« 28. »Du l#252;gst wie gedruckt (врешь как по писаному; »Ich nehme die Einladung dankend an (приглашение с благодарностью принимаю)«, entgegnete er (сказал он). »Und wenn ich jemals K#246;nig von England werden sollte, verleihe ich dir den Hosenbandorden (и если я когда-нибудь стану английским королем, то награжу тебя орденом Подвязки; »S#252;lze mit Bratkartoffeln (студень с жареной картошкой; »Oha!« rief Herr Doktor Hagedorn (воскликнул господин доктор Хагедорн). »Dann wirst du sogar Herzogin von Cumberland (тогда ты даже станешь герцогиней Кумберлендской). Das ist eine alte, gute Familie (это хороший старинный род). Einer ihrer Vorfahren hat die englische Sauce entdeckt (один из предков герцогини даже изобрел: «открыл» английский соус; »Vielen Dank«, sagte Frau Hagedorn. »Werden Majest#228;t den blauen Anzug mitnehmen (Ваше величество возьмут с собой синий костюм)?« »Nat#252;rlich (разумеется)«, meinte er. »Es ist einer der gl#228;nzendsten Anz#252;ge, die es je gegeben hat (это один из самых блестящих костюмов, какие только когда-либо были /на земле/).« 28. »Du l#252;gst wie gedruckt«, sagte die Mutter. »Mit deinem Vater war ich vor drei#223;ig Jahren in Swinem#252;nde. Und mit dir 1910 im Harz. Als du Keuchhusten hattest. Wegen der Luftver#228;nderung. Ferner m#246;chte ich dir mitteilen, dass wir noch heute Abend ins Kino gehen. Es l#228;uft ein Hochgebirgsfilm. Wir nehmen zweites Parkett und werden uns einbilden, wir s#228;#223;en auf dem Matterhorn.« »Ich nehme die Einladung dankend an«, entgegnete er. »Und wenn ich jemals K#246;nig von England werden sollte, verleihe ich dir den Hosenbandorden. Das soll meine erste Regierungstat sein. Eventuell erhebe ich dich in den erblichen Adelsstand. Das h#228;ngt allerdings davon ab, was es heute Abend zu essen gibt.« »S#252;lze mit Bratkartoffeln«, sagte die Mutter. »Oha!« rief Herr Doktor Hagedorn. »Dann wirst du sogar Herzogin von Cumberland. Das ist eine alte, gute Familie. Einer ihrer Vorfahren hat die englische Sauce entdeckt.« »Vielen Dank«, sagte Frau Hagedorn. »Werden Majest#228;t den blauen Anzug mitnehmen?« »Nat#252;rlich«, meinte er. »Es ist einer der gl#228;nzendsten Anz#252;ge, die es je gegeben hat.« 29. Sp#228;ter zog die Mutter, vom Fensterriegel bis zum oberen T#252;rscharnier, eine Leine (позже мать натянула веревку между оконным шпингалетом и верхней дверной петлей; »Zweimal Fremdenloge (два билета в ложу для иностранцев; »Fremdenloge gibt es leider bei uns nicht (ложи для иностранцев у нас, к сожалению, нет)«, sagte das Fr#228;ulein an der Kasse (ответила кассирша; »Wie dumm, wie dumm (как досадно: «глупо»)!« meinte er. »Nein, ist uns das peinlich (нет, нам это досадно/неприятно)! Das ver#228;ndert die Sachlage gewaltig (это кардинально: «мощно» меняет все дело)! Was meinst du, liebe Tante, wollen wir unter diesen Umst#228;nden lieber wieder nach Hause gehen (как ты думаешь, милая тетушка, может, при таких обстоятельствах лучше вернемся домой; »Ach nein«, sagte die Mutter. »Nun bin ich schon in Berlin zu Besuch (раз уж я в Берлине в гостях; Das Fr#228;ulein dachte nach (фройляйн задумалась). »Nehmen Sie doch Orchestersitz (возьмите оркестровый ряд; »Das geht nicht (не пойдет). Wir sind unmusikalisch (мы не музыкальны)«, sagte er. »Wissen Sie was, geben Sie zweimal zweites Parkett (знаете что, дайте нам два билета во второй ряд партера)!« »Das ist aber ganz vorn (но это очень близко)«, sagte das Fr#228;ulein. »Das wollen wir hoffen (будем надеяться)«, bemerkte die alte Dame hoheitsvoll (заметила пожилая дама с величественным видом; »Mein Onkel ist n#228;mlich Feuerwehrhauptmann (дело в том, что мой дядя — начальник пожарной охраны; 29. Sp#228;ter zog die Mutter, vom Fensterriegel bis zum oberen T#252;rscharnier, eine Leine und h#228;ngte die Oberhemden des siebenfachen Preistr#228;gers zum Trocknen auf. Dann a#223;en sie, am K#252;chentisch, im Schatten der tropfenden Hemden, S#252;lze mit Bratkartoffeln. Dann brachte die alte Dame dem Lehrer Franke Tee, Teller und Besteck. Und schlie#223;lich gingen Mutter und Sohn ins Kino. Es lag in einer verschneiten Seitenstra#223;e und nannte sich gro#223;spurig Viktoria-Palast. »Zweimal Fremdenloge«, verlangte Hagedorn. »Fremdenloge gibt es leider bei uns nicht«, sagte das Fr#228;ulein an der Kasse. »Wie dumm, wie dumm!« meinte er. »Nein, ist uns das peinlich! Das ver#228;ndert die Sachlage gewaltig! Was meinst du, liebe Tante, wollen wir unter diesen Umst#228;nden lieber wieder nach Hause gehen?« »Ach nein«, sagte die Mutter. »Nun bin ich schon in Berlin zu Besuch. Nun will ich auch etwas erleben.« W#228;hrenddem dr#252;ckte sie ihm heimlich eine Mark und f#252;nfzig Pfennig in die Hand. Das Fr#228;ulein dachte nach. »Nehmen Sie doch Orchestersitz.« »Das geht nicht. Wir sind unmusikalisch«, sagte er. »Wissen Sie was, geben Sie zweimal zweites Parkett!« »Das ist aber ganz vorn«, sagte das Fr#228;ulein. »Das wollen wir hoffen«, bemerkte die alte Dame hoheitsvoll. »Im Perleberger Stadttheater sitzen wir auch in der ersten Reihe. Wir nehmen stets die vordersten Pl#228;tze.« »Mein Onkel ist n#228;mlich Feuerwehrhauptmann«, sagte Doktor Hagedorn erkl#228;rend und nickte dem Fr#228;ulein zu. »Er kann sich's leisten.« Dann reichte er seiner Mutter den Arm, und sie traten gemessenen Schritts in den dunklen Zuschauerraum. |
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