"Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу" - читать интересную книгу автора (Кестнер Эрих)Das zweite Kapitel(глава вторая) Herr Schulze und Herr T#246;bler (господин Шульце и господин Тоблер) 10. Es schneite (шел снег). Vor dem Postamt in der Lietzenburger Stra#223;e hielt eine gro#223;e, imposante Limousine (у почтового отделения на Литценбургер-штрассе остановился большой шикарный лимузин; Zwei Jungen, die mit Schneeb#228;llen nach einer Laterne warfen, unterbrachen ihre aufreibende T#228;tigkeit (двое мальчишек, обстреливавших снежками фонарный столб, прервали свое изнурительное занятие; »Mindestens zw#246;lf Zylinder (как минимум, двенадцать цилиндров; »Eine klotzige Karosserie (мощный кузов; Dann pflanzten sie sich vor dem Fahrzeug auf, als handle sich's mindestens um den Sterbenden Gallier oder den Dornauszieher (затем они бесцеремонно встали перед машиной, словно это был, как минимум, Умирающий галл или Мальчик, вынимающий занозу; Der pelzverbr#228;mte Herr, welcher der klotzigen Karosserie entstieg (отороченный мехом господин, который вылез из импозантного автомобиля; Dann trat er in das Geb#228;ude und suchte den Schalter f#252;r postlagernde Sendungen (затем он вошел в здание и нашел окошко «Почта до востребования»: «окошко для отправлений до востребования»; Der Beamte fertigte gerade einen J#252;ngling ab (почтовый служащий как раз отпускал какого-то юношу; 10. Es schneite. Vor dem Postamt in der Lietzenburger Stra#223;e hielt eine gro#223;e, imposante Limousine. Zwei Jungen, die mit Schneeb#228;llen nach einer Laterne warfen, unterbrachen ihre aufreibende T#228;tigkeit. »Mindestens zw#246;lf Zylinder«, sagte der Gr#246;#223;ere. »Eine klotzige Karosserie«, meinte der Kleinere. Dann pflanzten sie sich vor dem Fahrzeug auf, als handle sich's mindestens um den Sterbenden Gallier oder den Dornauszieher. Der pelzverbr#228;mte Herr, welcher der klotzigen Karosserie entstieg, glich etwa einem wohlhabenden Privatgelehrten, der regelm#228;#223;ig Sport getrieben hat. »Einen Moment, Brandes«, sagte er zu dem Chauffeur. Dann trat er in das Geb#228;ude und suchte den Schalter f#252;r postlagernde Sendungen. Der Beamte fertigte gerade einen J#252;ngling ab. Er reichte ihm ein rosafarbenes Briefchen. Der J#252;ngling strahlte, wurde rot, wollte den Hut ziehen, unterlie#223; es und verschwand hastig. 11. Der Herr im Gehpelz und der Oberpostsekret#228;r l#228;chelten einander an (господин в меховом пальто и служащий улыбнулись друг другу; Der Beamte nickte (служащий кивнул). »Und nun sind wir alte Esel geworden (а теперь мы превратились в старых ослов; Der Herr lachte (господин засмеялся). »Ich m#246;chte mich nicht ausschlie#223;en (я не хотел бы себя исключать = не делаю исключения для себя).« »So alt sind Sie noch gar nicht (Вы еще совсем не старый )«, meinte der Beamte (сказал служащий). »Aber schon so ein Esel (но уже такой осел)!« sagte der Herr vergn#252;gt (весело сказал господин). »Ist #252;brigens ein Brief f#252;r Eduard Schulze da (кстати, нет ли письма для Эдуарда Шульце)?« Der Oberpostsekret#228;r suchte (почтовый служащий поискал /письмо/). Dann reichte er einen dicken Brief heraus (затем он протянул /в окошко/ толстый конверт). Der Herr steckte den Brief in die Manteltasche, bedankte sich, nickte heiter und ging (господин Шульце сунул конверт в карман пальто, поблагодарил, весело кивнул и вышел /на улицу/; Die zwei Jungen standen noch immer vor dem Auto (двое мальчишек все еще стояли у машины). Sie verh#246;rten den Chauffeur (они допрашивали шофера). Er schwitzte bereits (он уже вспотел). Sie erkundigten sich, ob er verheiratet sei (они поинтересовались, женат ли он). »Da h#228;tte ich doch 'n Trauring um (тогда у меня было бы на руке обручальное кольцо; Die Jungen lachten (мальчишки рассмеялись). »Mensch, der nimmt uns auf die Rolle (cлушай: «человек!», да он же нас разыгрывает; »So was d#252;rfen Sie mit uns nicht machen (Вы не должны так поступать с нами)«, sagte der Kleinere vorwurfsvoll (сказал младший с упреком; 11. Der Herr im Gehpelz und der Oberpostsekret#228;r l#228;chelten einander an. »Das waren noch Zeiten«, sagte der Herr. Der Beamte nickte. »Und nun sind wir alte Esel geworden. Ich jedenfalls.« Der Herr lachte. »Ich m#246;chte mich nicht ausschlie#223;en.« »So alt sind Sie noch gar nicht«, meinte der Beamte. »Aber schon so ein Esel!« sagte der Herr vergn#252;gt. »Ist #252;brigens ein Brief f#252;r Eduard Schulze da?« Der Oberpostsekret#228;r suchte. Dann reichte er einen dicken Brief heraus. Der Herr steckte den Brief in die Manteltasche, bedankte sich, nickte heiter und ging. Die zwei Jungen standen noch immer vor dem Auto. Sie verh#246;rten den Chauffeur. Er schwitzte bereits. Sie erkundigten sich, ob er verheiratet sei. »Da h#228;tte ich doch 'n Trauring um«, bemerkte er zurechtweisend. Die Jungen lachten. »Mensch, der nimmt uns auf die Rolle«, meinte der Gr#246;#223;ere. »So was d#252;rfen Sie mit uns nicht machen«, sagte der Kleinere vorwurfsvoll. »Mein Vater hat ihn auch in der Westentasche.« 12. Als der Herr aus dem Postamt trat, stieg der Chauffeur rasch aus und #246;ffnete den Schlag (когда господин вышел из почтового отделения, шофер проворно вылез /из машины/ и распахнул дверцу; Herr Schulze musterte die Knirpse (господин Шульце оглядел мальчуганов; Die Fahrt ging los (поездка началась; »Wie viel Kilometer ist Ihr Wagen schon gefahren (сколько километров уже прошла Ваша машина; »Keine Ahnung (без понятия)«, sagte Herr Schulze (сказал господин Шульце). »Geh#246;rt er Ihnen denn nicht (разве она принадлежит не Вам)?« fragte der Gr#246;#223;ere (спросил старший). »Doch, doch (мне).« »Hat 'n Auto und wei#223; nicht, wie viel Kilometer es gelaufen ist (имеет машину и не знает, сколько километров она пробежала)!« meinte der Gr#246;#223;ere kopfsch#252;ttelnd (сказал старший, покачивая головой; Der Kleinere sagte nur (младший сказал только): »Allerhand (вот это да/здорово).« Herr Schulze zog das Schiebefenster auf (господин Шульце поднял перегородку; »60350 Kilometer!« »Dabei sieht er noch wie fabrikneu aus (а выглядит при этом как новенькая; »Du wirst niemals gro#223; (ты никогда не вырастешь)«, bemerkte der andere (сказал другой /мальчуган/). »Du w#228;chst nicht mehr (ты больше не растешь).« »Ich werde so gro#223; wie mein Onkel Gotthold (я буду таким же высоким, как мой дядя Готхольд). Der geht nicht durch die T#252;re (он в дверь не пролезает).« »So siehst du aus (еще чего: «/ну да, ты так выглядишь»; »Ruhe (тишина; 12. Als der Herr aus dem Postamt trat, stieg der Chauffeur rasch aus und #246;ffnete den Schlag. »So 'ne Bengels k#246;nnen einen alten Mann glatt ins Krankenhaus bringen«, sagte er verst#246;rt. Herr Schulze musterte die Knirpse. »Sollen wir euch einmal ums Viereck fahren?« Sie nickten und schwiegen. »Na, dann rin in die gute Stube!« rief er. Sie kletterten stumm in den Fond. Die Fahrt ging los. »Dort kommt Arthur!« sagte der Gro#223;e. Der Kleine klopfte an die Scheibe. Beide winkten stolz. Arthur blieb stehen, blickte den Kameraden verst#228;ndnislos nach und winkte erst, als das Auto um die Ecke gebogen war. »Wieviel Kilometer ist Ihr Wagen schon gefahren?« fragte der Kleinere. »Keine Ahnung«, sagte Herr Schulze. »Geh#246;rt er Ihnen denn nicht?« fragte der Gr#246;#223;ere. »Doch, doch.« »Hat 'n Auto und wei#223; nicht, wieviel Kilometer es gelaufen ist!« meinte der Gr#246;#223;ere kopfsch#252;ttelnd. Der Kleinere sagte nur: »Allerhand.« Herr Schulze zog das Schiebefenster auf. »Brandes, wieviel Kilometer ist der Wagen gefahren?« »60350 Kilometer!« »Dabei sieht er noch wie fabrikneu aus«, meinte der kleine Junge fachm#228;nnisch. »Wenn ich gro#223; bin, kauf ich mir genau denselben.« »Du wirst niemals gro#223;«, bemerkte der andere. »Du w#228;chst nicht mehr.« »Ich werde so gro#223; wie mein Onkel Gotthold. Der geht nicht durch die T#252;re.« »So siehst du aus! Du bleibst 'n Zwerg.« »Ruhe!« sagte Herr Schulze. »Brandes, halten Sie mal!« 13. Der Herr ging mit den zwei Jungen in ein Schokoladengesch#228;ft (господин направился с обоими мальчиками в кондитерскую; Und f#252;r sich selber kaufte Herr Schulze eine Rolle Lakritzen (себе господин Шульце купил пакетик лакричных конфет; Dann transportierte Brandes die kleine Gesellschaft in die Lietzenburger Stra#223;e zur#252;ck (затем Брандес отвез компанию обратно на Литценбургерштрассе). Die beiden Jungen dankten f#252;r alles Gebotene, stiegen aus und machten tiefe Verbeugungen (мальчуганы поблагодарили за все предложенное, вылезли из машины и низко поклонились: «сделали низкие поклоны»; »Kommen Sie hier #246;fter vorbei (Вы тут часто бываете: «Вы тут часто проезжаете мимо»)?« fragte der Gr#246;#223;ere (спросил старший). »Da w#252;rden wir n#228;mlich jeden Tag aufpassen (а то мы будем ждать Вас каждый день)«, sagte der Kleinere (сказал младший). »Das fehlte noch (этого еще не хватало)«, brummte Brandes, der Chauffeur, und gab Gas (пробурчал шофер Брандес и дал газу; Die zwei Jungen sahen dem Wagen lange nach (мальчики долго смотрели вслед машине). Dann griffen sie in ihre Zuckert#252;ten (потом они полезли в свои пакетики со сладостями; »Ein feiner Kerl (хороший парень)«, sagte der Kleinere (сказал младший), »aber von Autos hat er keinen Schimmer (но в машинах он ничего не смыслит; 13. Der Herr ging mit den zwei Jungen in ein Schokoladengesch#228;ft. Sie durften sich etwas aussuchen. — Der Kleinere bekam Marzipanbruch, der Gr#246;#223;ere Drops mit Fruchtgeschmack. Und f#252;r sich selber kaufte Herr Schulze eine Rolle Lakritzen. Die Verk#228;uferin r#252;mpfte die Nase. Dann transportierte Brandes die kleine Gesellschaft in die Lietzenburger Stra#223;e zur#252;ck. Die beiden Jungen dankten f#252;r alles Gebotene, stiegen aus und machten tiefe Verbeugungen. »Kommen Sie hier #246;fter vorbei?« fragte der Gr#246;#223;ere. »Da w#252;rden wir n#228;mlich jeden Tag aufpassen«, sagte der Kleinere. »Das fehlte noch«, brummte Brandes, der Chauffeur, und gab Gas. Die zwei Jungen sahen dem Wagen lange nach. Dann griffen sie in ihre Zuckert#252;ten. »Ein feiner Kerl«, sagte der Kleinere, »aber von Autos hat er keinen Schimmer.« 14. Das Essen hatte geschmeckt (еда понравилась). Isolde, das neue Dienstm#228;dchen, hatte abger#228;umt, ohne Frau Kunkel eines Blickes zu w#252;rdigen (Изольда, новая служанка, убрала со стола, не удостоив фрау Кункель даже взглядом). Johann, der Diener, brachte Zigarren und gab dem Herrn des Hauses Feuer (камердинер Иоганн принес сигары и дал хозяину дома огня; Die Hausdame und der Diener wollten gehen (экономка и камердинер хотели удалиться). An der T#252;r fragte Johann (у двери Иоганн спросил): »Irgendwelche Auftr#228;ge, Herr Geheimrat (будут какие-либо распоряжения, господин тайный советник; »Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit uns (выпейте с нами чашечку кофе)! Die Kunkel auch (Кункель тоже). Und stecken Sie sich eine Zigarre ins Gesicht (и возьмите в рот сигару: «и вставьте себе в лицо сигару»)!« »Sie wissen doch, dass ich nicht rauche (Вы же знаете, что я не курю)«, sagte Frau Kunkel (сказала Кункель). Hilde lachte (Хильда засмеялась). Johann nahm eine Zigarre (Иоганн взял сигару; Hilde meinte (Хильда предположила): »Sicher wieder etwas Originelles (опять что-нибудь оригинальное).« »Entsetzlich (ужасно)«, st#246;hnte die Hausdame (простонала экономка). (Sie litt an Ahnungen (она страдала предчувствиями; »Ruhe!« befahl Tobler (приказал Тоблер; Die anderen nickten (все закивали). 14. Das Essen hatte geschmeckt. Isolde, das neue Dienstm#228;dchen, hatte abger#228;umt, ohne Frau Kunkel eines Blickes zu w#252;rdigen. Johann, der Diener, brachte Zigarren und gab dem Herrn des Hauses Feuer. Fr#228;ulein Hilde, Toblers Tochter, stellte Mokkatassen auf den Tisch. Die Hausdame und der Diener wollten gehen. An der T#252;r fragte Johann: »Irgendwelche Auftr#228;ge, Herr Geheimrat?« »Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit uns! Die Kunkel auch. Und stecken Sie sich eine Zigarre ins Gesicht!« »Sie wissen doch, dass ich nicht rauche«, sagte Frau Kunkel. Hilde lachte. Johann nahm eine Zigarre. Der Geheimrat setzte sich. »Nehmt Platz, Kinder! Ich habe euch etwas mitzuteilen.« Hilde meinte: »Sicher wieder etwas Originelles.« »Entsetzlich«, st#246;hnte die Hausdame. (Sie litt an Ahnungen.) »Ruhe!« befahl Tobler. »Entsinnt ihr euch, dass ich vor Monaten den Putzblank-Werken schrieb, man solle ein Preisausschreiben machen?« Die anderen nickten. 15. »Ihr wisst aber nicht, dass ich mich an eben diesem Preisausschreiben, nachdem es ver#246;ffentlicht worden war, aktiv beteiligte (однако Вам неизвестно, что после объявления этого конкурса я принял в нем активное участие; »Ausgeschlossen (исключено; »Aha«, murmelte Fr#228;ulein Hilde Tobler (пробормотала фройляйн Хильда Тоблер). »Kapieren Sie das nicht (Вы не понимаете)?« fragte Johann (спросил Иоганн). »Doch (понимаю)«, sagte die Kunkel. »Der Herr Geheimrat verkohlt uns (господин тайный советник разыгрывает нас).« Jetzt griff Hilde ein (теперь вмешалась Хильда; »Dann l#252;gt eben die Zeitung (значит, газета врет)«, meinte Frau Kunkel. »Das soll es geben (так бывает).« Die anderen bekamen bereits Temperatur (у остальных уже поднялась температура = атмосфера накалялась; 15. »Ihr wisst aber nicht, dass ich mich an eben diesem Preisausschreiben, nachdem es ver#246;ffentlicht wordenwar, aktiv beteiligte! Und was ich bis heute fr#252;h selber noch nicht wusste, ist die erstaunliche Tatsache, dass ich in dem Preisausschreiben meiner eigenen Fabrik den zweiten Preis gewonnen habe!« »Ausgeschlossen«, sagte die Kunkel. »Den zweiten Preis hat ein gewisser Herr Schulze gewonnen. Noch dazu postlagernd. Ich hab's in der Zeitung gelesen.« »Aha«, murmelte Fr#228;ulein Hilde Tobler. »Kapieren Sie das nicht?« fragte Johann. »Doch«, sagte die Kunkel. »Der Herr Geheimrat verkohlt uns.« Jetzt griff Hilde ein. »Nun h#246;ren Sie einmal gut zu! Mein Vater erz#228;hlt uns, er habe den Preis gewonnen. Und in der Zeitung steht, der Gewinner hei#223;e Schulze. Was l#228;sst sich daraus schlie#223;en?« »Dann l#252;gt eben die Zeitung«, meinte Frau Kunkel. »Das soll es geben.« Die anderen bekamen bereits Temperatur. 16. »Es gibt noch eine dritte M#246;glichkeit (есть и третий вариант; »Auch das ist m#246;glich (это тоже возможно)«, gab Frau Kunkel zu (признала фрау Кункель; »Kunkel, man sollte Sie mit dem Luftgewehr erschie#223;en (Кункель, Вас надо застрелить из пневматического ружья; »Und dann mit Majoran und #196;pfeln f#252;llen (и начинить яблоками с майораном; »Das habe ich nicht verdient (этого я не заслужила)«, sagte die dicke alte Dame mit tr#228;nenerstickter Stimme (сказала толстая старая дама сдавленным от слез голосом; Johann lie#223; den Mut noch nicht sinken (Иоганн не сдавался; »Ich denke, dem Herrn Geheimrat (а я думаю, что господину тайному советнику)!« »Das wussten sie doch aber nicht (но ведь они этого не знали)!« rief Hilde #228;rgerlich (сердито воскликнула Хильда). »Sch#246;ne Direktoren sind das (хорошие же это директора)«, meinte Frau Kunkel. »So etwas nicht zu wissen (не знать такого)! Ha!« Sie schlug sich aufs Knie (она хлопнула себя по коленке; 16. »Es gibt noch eine dritte M#246;glichkeit«, sagte Tobler. »Ich k#246;nnte mich n#228;mlich unter dem Namen Schulze beteiligt haben.« »Auch das ist m#246;glich«, gab Frau Kunkel zu. »Da kann man leicht gewinnen! Wenn man der Chef ist!« Sie wurde nachdenklich und schlie#223;lich streng. »Dann konnten Ihnen Ihre Direktoren aber den ersten Preis geben.« »Kunkel, man sollte Sie mit dem Luftgewehr erschie#223;en!« rief Hilde. »Und dann mit Majoran und #196;pfeln f#252;llen«, erg#228;nzte Johann. »Das habe ich nicht verdient«, sagte die dicke alte Dame mit tr#228;nenerstickter Stimme. Johann lie#223; den Mut noch nicht sinken. »Die Direktoren gaben doch den Preis einem ihnen vollkommen fremden Menschen!« »Ich denke, dem Herrn Geheimrat!« »Das wussten sie doch aber nicht!« rief Hilde #228;rgerlich. »Sch#246;ne Direktoren sind das«, meinte Frau Kunkel. »So etwas nicht zu wissen! Ha!« Sie schlug sich aufs Knie. 17. »Schluss der Debatte (кончайте дебаты; »Da haben Sie's (ну вот, извольте)«, sagte die Kunkel zu Johann (сказала Кункель Иоганну). »Den armen Herrn Geheimrat so zu qu#228;len (так издеваться над бедным тайным советником)!« Johann verschluckte vor Wut eine gr#246;#223;ere Menge Zigarrenrauch und hustete (Иоганн от злости проглотил большое количество сигарного дыма и закашлялся; »Worin besteht denn dieser zweite Preis (в чем же заключается этот второй приз)?« fragte Hilde (спросила Хильда). Johann gab hustend Auskunft (Иоганн, кашляя, дал справку; »Ich ahne F#252;rchterliches (я предчувствую ужасное)«, sagte Hilde. »Du willst als Schulze auftreten (ты хочешь выступить в роли Шульце).« Der Geheimrat rieb sich die H#228;nde (тайный советник потер руки; »Das kann ins Auge gehen (это может попасть в глаз = плохо кончиться; »Wann f#228;hrst du (когда ты едешь)?« fragte Hilde. »In f#252;nf Tagen (через пять дней). Morgen beginne ich mit den Eink#228;ufen (завтра займусь покупками; »Falls sie dich als Landstreicher ins Spritzenhaus sperren, vergiss nicht zu depeschieren (если тебя, как бродягу, запрут в пожарное депо, не забудь телеграфировать; 17. »Schluss der Debatte!« rief der Geheimrat. »Sonst klettre ich auf die Gardinenstange.« »Da haben Sie's«, sagte die Kunkel zu Johann. »Den armen Herrn Geheimrat so zu qu#228;len!« Johann verschluckte vor Wut eine gr#246;#223;ere Menge Zigarrenrauch und hustete. Frau Kunkel l#228;chelte schadenfroh. »Worin besteht denn dieser zweite Preis?« fragte Hilde. Johann gab hustend Auskunft. »Zehn Tage Aufenthalt im Grandhotel Bruckbeuren. Hin- und R#252;ckfahrt 2. Klasse.« »Ich ahne F#252;rchterliches«, sagte Hilde. »Du willst als Schulze auftreten.« Der Geheimrat rieb sich die H#228;nde. »Erraten! Ich reise diesmal nicht als der Million#228;r Tobler, sondern als ein armer Teufel namens Schulze. Endlich einmal etwas anderes. Endlich einmal ohne den #252;blichen Zinnober«. Er war begeistert. »Ich habe ja fast vergessen, wie die Menschen in Wirklichkeit sind. Ich will das Glashaus demolieren, in dem ich sitze.« »Das kann ins Auge gehen«, meinte Johann. »Wann f#228;hrst du?« fragte Hilde. »In f#252;nf Tagen. Morgen beginne ich mit den Eink#228;ufen. Ein paar billige Hemden. Ein paar gel#246;tete Schlipse. Einen Anzug von der Stange. Fertig ist der Lack!« »Falls sie dich als Landstreicher ins Spritzenhaus sperren, vergiss nicht zu depeschieren«, bat die Tochter. 18. Der Geheimrat sch#252;ttelte den Kopf (тайный советник покачал головой). »Keine Bange, mein Kind (не бойся, дитя мое; Johann sa#223; niedergeschlagen auf seinem Stuhl (Иоганн сидел на своем стуле с мрачным видом; »Morgen lassen wir Ihnen bei meinem Schneider mehrere Anz#252;ge anmessen (завтра закажем моему портному несколько костюмов для Вас; »Wozu (зачем)?« fragte Johann. »Ich habe noch nie etwas anderes sein wollen als Ihr Diener (я всегда хотел быть только вашим камердинером, и никем иным).« Der Geheimrat erhob sich (тайный советник поднялся; »Aber nein«, erwiderte Johann (возразил Иоганн). »Wenn Sie es w#252;nschen, reise ich als Gro#223;herzog (если Вам так угодно, то поеду великим герцогом).« »Sie reisen als wohlhabender Privatmann (Вы поедете как состоятельное частное лицо; »Ich w#252;sste nicht, was ich lieber t#228;te (не знаю, что и делать)«, sagte Johann tieftraurig (подавленно: «глубоко-грустно» сказал Иоганн). »Und ich darf Sie w#228;hrend der ganzen Zeit nicht ansprechen (и все это время мне нельзя с Вами заговорить)?« 18. Der Geheimrat sch#252;ttelte den Kopf. »Keine Bange, mein Kind. Johann f#228;hrt ja mit. Er wird die zehn Tage im gleichen Hotel verleben. Wir werden einander allerdings nicht kennen und kein einziges Wort wechseln. Aber er wird jederzeit in meiner N#228;he sein.« Johann sa#223; niedergeschlagen auf seinem Stuhl. »Morgen lassen wir Ihnen bei meinem Schneider mehrere Anz#252;ge anmessen. Sie werden wie ein pensionierter Gro#223;herzog aussehen.« »Wozu?« fragte Johann. »Ich habe noch nie etwas anderes sein wollen als Ihr Diener.« Der Geheimrat erhob sich. »Wollen Sie lieber hierbleiben?« »Aber nein«, erwiderte Johann. »Wenn Sie es w#252;nschen, reise ich als Gro#223;herzog.« »Sie reisen als wohlhabender Privatmann«, entschied Tobler. »Warum soll es immer nur mir gutgehen! Sie werden zehn Tage lang reich sein.« »Ich w#252;sste nicht, was ich lieber t#228;te«, sagte Johann tieftraurig. »Und ich darf Sie w#228;hrend der ganzen Zeit nicht ansprechen?« 19. »Unter gar keinen Umst#228;nden (ни при каких обстоятельствах; »Ich kann nicht Skifahren (я не умею кататься на лыжах)«, entgegnete der Diener (возразил камердинер). »Dann werden Sie es lernen (тогда Вы этому будете учиться).« Johann sank in sich zusammen (Иоганн съежился). »Darf ich wenigstens manchmal in Ihr Zimmer kommen und aufr#228;umen (могу я хоть иногда приходить в Вашу комнату и прибираться)?« »Nein.« »Ich werde bestimmt nur kommen, wenn niemand auf dem Korridor ist (я буду заходить только тогда, когда никого не будет в коридоре; »Vielleicht (может быть)«, sagte der Geheimrat. Johann bl#252;hte wieder auf (Иоганн опять ожил; »Ich bin sprachlos (у меня нет слов; »Wirklich (в самом деле)?« fragte Hilde. »Im Ernst (серьезно)?« Tobler winkte ab (Тоблер махнул рукой). »Leere Versprechungen (пустые обещания; 19. »Unter gar keinen Umst#228;nden. Mit einem so armen Mann wie mir haben Herrschaften aus Ihren Kreisen nichts zu schaffen. Statt dessen d#252;rfen Sie sich aber mit Baronen und internationalen Sportgr#246;#223;en unterhalten. Richtig, eine Skiausr#252;stung werden Sie #252;brigens auch brauchen!« »Ich kann nicht Skifahren«, entgegnete der Diener. »Dann werden Sie es lernen.« Johann sank in sich zusammen. »Darf ich wenigstens manchmal in Ihr Zimmer kommen und aufr#228;umen?« »Nein.« »Ich werde bestimmt nur kommen, wenn niemand auf dem Korridor ist.« »Vielleicht«, sagte der Geheimrat. Johann bl#252;hte wieder auf. »Ich bin sprachlos«, sagte die Kunkel. »Wirklich?« fragte Hilde. »Im Ernst?« Tobler winkte ab. »Leere Versprechungen!« 20. »#220;ber f#252;nfzehn Jahre bin ich in diesem Hause (я нахожусь в этом доме уже больше пятнадцать лет)«, sagte die Kunkel. »Und es war dauernd etwas los (и постоянно что-то происходило). Der Herr Geheimrat hat immer schon zu viel Phantasie und zu viel Zeit gehabt (у господина тайного советника всегда была чересчур богатая фантазия и слишком много свободного времени; »Ich f#252;rchte, Sie sind vom Thema abgekommen (боюсь, Вы уклонились от темы; Der Geheimrat l#228;chelte gutm#252;tig (Тоблер добродушно улыбнулся). »Hausdamen, die bellen, bei#223;en nicht (экономки, которые лают, не кусаются)«, sagte er. 20. »#220;ber f#252;nfzehn Jahre bin ich in diesem Hause«, sagte die Kunkel. »Und es war dauernd etwas los. Der Herr Geheimrat hat immer schon zu viel Phantasie und zu viel Zeit gehabt. Aber so etwas ist mir denn doch noch nicht passiert! Herr Geheimrat, Sie sind das #228;lteste Kind, das ich kenne. Es geht mich nichts an. Aber es regt mich auf. Dabei hat mir der Doktor jede Aufregung verboten. Was hat es f#252;r Sinn, wenn Sie mich ein Jahr ums andere ins Herzbad schicken, und kaum bin ich zur#252;ck, f#228;ngt das Theater von vorne an? Ich habe jetzt mindestens hundertzwanzig Pulsschl#228;ge in der Sekunde. Und der Blutdruck steigt mir bis in den Kopf. Das h#228;lt kein Pferd aus. Wenn ich wenigstens die Tabellen einnehmen k#246;nnte. Nein, die Tabletten. Aber ich kriege sie nicht hinunter. Sie sind zu gro#223;. Und im Wasser aufl#246;sen darf man sie nicht. Denke ich mir wenigstens. Weil sie dann nicht wirken.« Sie hielt ersch#246;pftinne. »Ich f#252;rchte, Sie sind vom Thema abgekommen«, meinte Hilde. Der Geheimrat l#228;chelte gutm#252;tig. »Hausdamen, die bellen, bei#223;en nicht«, sagte er. |
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