"Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу" - читать интересную книгу автора (Кестнер Эрих)Das erste Kapitel(глава первая) Dienstboten unter sich und untereinander (прислуга между собой и друг с другом) 7. »Machen Sie nicht so viel Krach (не орите так сильно; Isolde, das neue Dienstm#228;dchen, l#228;chelte fein (Изольда, новая служанка, тонко улыбнулась). Frau Kunkels Taftkleid knisterte (тафтяное платье фрау Кункель зашуршало; »Gestern gab es Nudeln mit Rindfleisch (вчера была говядина с лапшой; »Der Herr Geheimrat isst, was ihm schmeckt (господин тайный советник ест то, что ему нравится; Das neue Dienstm#228;dchen verteilte die Mundt#252;cher, kniff ein Auge zu, das getroffene Arrangement zu #252;berpr#252;fen, und wollte sich entfernen (новая служанка разложила салфетки, прищурила один глаз, чтобы проверить сделанную композицию, и собиралась направиться к выходу; »Einen Augenblick noch (еще минутку; »Wenn zwei Personen dasselbe denken, darf man sich etwas w#252;nschen (когда две персоны думают одно и то же, можно загадать желание; »Ich bin keine Person (я Вам не персона)!« rief die Hausdame (воскликнула экономка). Das Taftkleid zitterte (тафтяное платье задрожало). Dann knallte die T#252;r (затем хлопнула дверь). Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein (Фрау Кункель вздрогнула, она была одна). — Was mochte sich Isolde gew#252;nscht haben (и что могла загадать Изольда)? Es war nicht auszudenken (это было невозможно представить)! 7. »Machen Sie nicht so viel Krach!« sagte Frau Kunkel, die Hausdame. »Sie sollen kein Konzert geben, sondern den Tisch decken.« Isolde, das neue Dienstm#228;dchen, l#228;chelte fein. Frau Kunkels Taftkleid knisterte. Sie schritt die Front ab. Sie schob einen Teller zurecht und zupfte an einem L#246;ffel. »Gestern gab es Nudeln mit Rindfleisch«, bemerkte Isolde melancholisch. »Heute wei#223;e Bohnen mit W#252;rstchen. Ein Million#228;r sollte eigentlich einen eleganteren Appetit haben.« »Der Herr Geheimrat isst, was ihm schmeckt«, sagte Frau Kunkel nach reiflicher #220;berlegung. Das neue Dienstm#228;dchen verteilte die Mundt#252;cher, kniff ein Auge zu, das getroffene Arrangement zu #252;berpr#252;fen, und wollte sich entfernen. »Einen Augenblick noch!« meinte Frau Kunkel. »Mein Vater, Gott hab ihn selig, pflegte zu sagen: ‚Auch wer morgens drei#223;ig Schweine kauft, kann mittags nur ein Kotelett essen.’ Merken Sie sich das f#252;r Ihren ferneren Lebensweg! Ich glaube kaum, dass Sie sehr lange bei uns bleiben werden.« »Wenn zwei Personen dasselbe denken, darf man sich etwas w#252;nschen«, sagte Isolde vertr#228;umt. »Ich bin keine Person!« rief die Hausdame. Das Taftkleid zitterte. Dann knallte die T#252;r. Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein. — Was mochte sich Isolde gew#252;nscht haben? Es war nicht auszudenken! 8. Das Geb#228;ude, von dessen Speisezimmer soeben die Rede war, liegt an jener alten, ehrw#252;rdigen Allee, die von Halensee nach Hundekehle f#252;hrt (дом, о столовой которого шла речь, находится на старой почтенной аллее, протянувшейся от Халензе до Хундекеле; Sie f#228;llt dadurch auf, dass man sie #252;berhaupt nicht sieht (она обращает на себя внимание тем, что ее /с улицы/ вообще не видно). Man blickt durch das zweihundert Meter lange Schmiedegitter in einen verschneiten Wald, der jegliche Aussage verweigert (смотришь сквозь двухсотметровую кованую ограду на заснеженный лес, который скрывает содержимое = и кроме него ничего не видишь; An der einen grauen S#228;ule, rechts vom Torgitter, entdeckt man ein kleines Namensschild (на одном сером столбе, /расположенном/ справа от решетки ворот, можно обнаружить небольшую табличку с фамилией; Tobler? Das ist bestimmt der Million#228;r Tobler (это, наверняка, миллионер Тоблер). Der Geheimrat Tobler (тайный советник Тоблер). Der Mann, dem Banken, Warenh#228;user und Fabriken geh#246;ren (человек, которому принадлежат банки, универмаги и заводы; Die Epoche der Wirtschaftskonzerne ist vorbei (эпоха промышленных концернов миновала; Tobler besitzt viele Millionen (Тоблер обладает несколькими миллионами). Aber er ist kein Million#228;r (но он не миллионер). 8. Das Geb#228;ude, von dessen Speisezimmer soeben die Rede war, liegt an jener alten, ehrw#252;rdigen Allee, die von Halensee nach Hundekehle f#252;hrt. Jedem, der die Stra#223;e auch nur einigerma#223;en kennt, wird die Villa aufgefallen sein. Nicht, weil sie noch gr#246;#223;er w#228;re, noch feuervergoldeter und schwungvoller als die anderen. Sie f#228;llt dadurch auf, dass man sie #252;berhaupt nicht sieht. Man blickt durch das zweihundert Meter lange Schmiedegitter in einen verschneiten Wald, der jegliche Aussage verweigert. Wenn man vor dem von ergrauten Steins#228;ulen flankierten Tore steht, sieht man den breiten Fahrweg und dort, wo er nach rechts abbiegt, ein schmuckloses freundliches Geb#228;ude: das Gesindehaus. Hier wohnen die Dienstm#228;dchen, die K#246;chin, der Chauffeur und die G#228;rtnersleute. Die Villa selber, die toten Tennispl#228;tze, der erfrorene Teich, die wohltemperierten Treibh#228;user, die unterm Schnee schlafenden G#228;rten und Wiesen bleiben unsichtbar. An der einen grauen S#228;ule, rechts vom Torgitter, entdeckt man ein kleines Namensschild. Man tritt n#228;her und liest: Tobler. Tobler? Das ist bestimmt der Million#228;r Tobler. Der Geheimrat Tobler. Der Mann, dem Banken, Warenh#228;user und Fabriken geh#246;ren. Und Bergwerke in Schlesien, Hoch#246;fen an der Ruhr und Schiff-Fahrtslinien zwischen den Kontinenten. Die Epoche der Wirtschaftskonzerne ist vorbei. Der Toblerkonzern lebt noch. Tobler hat sich, seit er vor f#252;nfzehn Jahren den Herrn Onkel beerbte, um nichts gek#252;mmert. Vielleicht liegt es daran. — Konzerne gleichen Lawinen. Sie werden gr#246;#223;er und gr#246;#223;er: Soll man ihnen dabei helfen? Sie enden im Tal: Kann man's verhindern? Tobler besitzt viele Millionen. Aber er ist kein Million#228;r. 9. Frau Kunkel studierte die Morgenzeitung (фрау Кункель изучала утреннюю газету; Johann, der Diener, trat ins Speisezimmer (в столовую вошел камердинер Иоганн; Sie schoss einen vergifteten Blick ab (она бросила на него ядовитый взгляд; »Eine viel zu geringe Strafe (cлишком мягкое наказание; »Um das Preisausschreiben der Putzblank-Werke (о конкурсе, /объявленном/ заводами «Путцбланк»).« »Ach so«, sagte Johann, nahm die Zeitung und las das halbseitige Inserat (сказал Иоганн, взял газету и прочитал объявление в полстраницы; »Man kann postlagernd wohnen (разве можно проживать «до востребования»)?« fragte Frau Kunkel. »Ja, geht denn das (неужели такое возможно)?« »Nein«, erwiderte der Diener (ответил камердинер). »Warum haben Sie sich eigentlich nicht an dem Preisausschreiben beteiligt (а почему, собственно, Вы не приняли участие в конкурсе)? Sie h#228;tten bestimmt einen Preis gekriegt (Вы наверняка получили бы какой-нибудь приз).« »Ist das Ihr Ernst (Вы это серьезно; »Man h#228;tte Sie auf zwei Wochen in die Alpen geschickt (Вас послали бы на две недели в Альпы). Vielleicht h#228;tten Sie sich einen Fu#223; verstaucht und w#228;ren noch l#228;nger weggeblieben (а вы, быть может, растянули ногу и остались бы там подольше; »Sie sind ein widerlicher Mensch (Вы противный человек)«, meinte sie. »Ihretwegen br#228;che ich mir nicht einmal das Genick (ради Вас я даже шею себе не сломаю; Johann fragte: »Wie macht sich das neue Dienstm#228;dchen (как новая служанка)?« Frau Kunkel erhob sich (фрау Кункель поднялась; »Die Mutter war eine gl#252;hende Verehrerin von Richard Wagner (ее мать была страстной поклонницей Рихарда Вагнера; »Was?« rief die Hausdame (воскликнула экономка; »Keine Spur (ничего подобного; »Mit Richard Wagner (за Рихардом Вагнером)?« »Aber nein (да нет же).« »Warum wollte er denn, dass das Kind Isolde hei#223;en sollte (почему же он тогда захотел, чтобы ребенка звали Изольдой)? Was ging ihn das an (какое ему было дело; »Richard Wagner hatte doch keine Ahnung von der Geschichte (Рихард Вагнер и понятия не имел об этой истории; »Und der Vater wusste davon (и отец знал об этом; »Selbstverst#228;ndlich (разумеется). Er liebte Wagner auch (он тоже любил Вагнера).« Frau Kunkel ballte die gepolsterten H#228;nde (фрау Кункель сжала пухлые ручки; 9. Frau Kunkel studierte die Morgenzeitung. Johann, der Diener, trat ins Speisezimmer. »Tun Sie nicht so, als ob Sie lesen k#246;nnten!« sagte er unwillig. »Es glaubt Ihnen ja doch kein Mensch.« Sie schoss einen vergifteten Blick ab. Dann wies sie auf die Zeitung. »Heute stehen die Preistr#228;ger drin! Den ersten Preis hat ein Doktor aus Charlottenburg gekriegt, und den zweiten ein gewisser Herr Schulze. F#252;r so'n paar kurze S#228;tze werden nun die beiden M#228;nner auf vierzehn Tage in die Alpen geschickt!« »Eine viel zu geringe Strafe«, erwiderte Johann. »Sie geh#246;rten nach Sibirien. Um was handelt sich's #252;brigens?« »Um das Preisausschreiben der Putzblank-Werke.« »Ach so«, sagte Johann, nahm die Zeitung und las das halbseitige Inserat. »Dieser Schulze! Er hat keine Adresse. Er wohnt postlagernd!« »Man kann postlagernd wohnen?« fragte Frau Kunkel. »Ja, geht denn das?« »Nein«, erwiderte der Diener. »Warum haben Sie sich eigentlich nicht an dem Preisausschreiben beteiligt? Sie h#228;tten bestimmt einen Preis gekriegt.« »Ist das Ihr Ernst?« »Man h#228;tte Sie auf zwei Wochen in die Alpen geschickt. Vielleicht h#228;tten Sie sich einen Fu#223; verstaucht und w#228;ren noch l#228;nger weggeblieben.« Er schloss genie#223;erisch die Augen. »Sie sind ein widerlicher Mensch«, meinte sie. »Ihretwegen br#228;che ich mir nicht einmal das Genick.« Johann fragte: »Wie macht sich das neue Dienstm#228;dchen ?« Frau Kunkel erhob sich. »Sie wird bei uns nicht alt werden. Warum hei#223;t die Person eigentlich Isolde?« »Die Mutter war eine gl#252;hende Verehrerin von Richard Wagner«, berichtete Johann. »Was?« rief die Hausdame. »Unehelich ist diese Isolde auch noch?« »Keine Spur. Die Mutter war verheiratet.« »Mit Richard Wagner?« »Aber nein.« »Warum wollte er denn, dass das Kind Isolde hei#223;en sollte? Was ging ihn das an?« »Richard Wagner hatte doch keine Ahnung von der Geschichte. Fr#228;ulein Isoldes Mutter wollte es.« »Und der Vater wusste davon?« »Selbstverst#228;ndlich. Er liebte Wagner auch.« Frau Kunkel ballte die gepolsterten H#228;nde. »Ich lasse mir allerlei gefallen«, sagte sie dumpf. »Aber das geht zu weit!« |
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