"Адельберт фон Шамиссо. Peter Schlemihls wundersame Geschichte (нем. "Необычайные приключения Петера Шлемиля")" - читать интересную книгу автора

Zukunft fur sein liebes Kind. Ich dankte ihm, mich daran zu mahnen. Ich
sagte ihm, ich wunsche in dieser Gegend, wo ich geliebt zu sein schien,
mich anzusiedeln, und ein sorgenfreies Leben zu fuhren. Ich bat ihn, die
schonsten Guter, die im Lande ausgeboten wurden, unter dem Namen seiner
Tochter zu kaufen, und die Bezahlung auf mich anzuweisen. Es konne darin
ein Vater dem Liebenden am besten dienen. - Es gab ihm viel zu tun, denn
uberall war ihm ein Fremder zuvorgekommen; er kaufte auch nur fur ungefahr
eine Million.
Da? ich ihn damit beschaftigte, war im Grunde eine unschuldige List, um
ihn zu entfernen, und ich hatte schon ahnliche mit ihm gebraucht, denn ich
mu? gestehen, da? er etwas lastig war. Die gute Mutter war dagegen etwas
taub, und nicht, wie er, auf die Ehre eifersuchtig, den Herrn Grafen zu
unterhalten.
Die Mutter kam hinzu, die glucklichen Leute drangen in mich, den Abend
langer unter ihnen zu bleiben; ich durfte keine Minute weilen: ich sah
schon den aufgehenden Mond am Horizonte dammern. - Meine Zeit war um.
Am nachsten Abend ging ich wieder nach dem Forstergarten. Ich hatte den
Mantel weit uber die Schulter geworfen, den Hut tief in die Augen
gedruckt, ich ging auf Mina zu; wie sie aufsah, und mich anblickte, machte
sie eine unwillkurliche Bewegung; da stand mir wieder klar vor der Seele
die Erscheinung jener schaurigen Nacht, wo ich mich im Mondschein ohne
Schatten gezeigt. Sie war es wirklich. Hatte sie mich aber auch jetzt
erkannt? Sie war still und gedankenvoll - mir lag es zentnerschwer auf der
Brust - ich stand von meinem Sitz auf. Sie warf sich stille weinend an
meine Brust. Ich ging.
Nun fand ich sie ofters in Tranen, mir wards finster und finsterer um die
Seele, - nur die Eltern schwammen in uberschwenglicher Gluckseligkeit; der
verhangnisvolle Tag ruckte heran, bang und dumpf, wie eine Gewitterwolke.
Der Vorabend war da - ich konnte kaum mehr atmen. Ich hatte vorsorglich
einige Kisten mit Gold angefullt, ich wachte die zwolfte Stunde heran. -
Sie schlug.
Nun sa? ich da, das Auge auf die Zeiger der Uhr gerichtet, die Sekunden,
die Minuten zahlend, wie Dolchstiche. Bei jedem Larm, der sich regte, fuhr
ich auf, der Tag brach an. Die bleiernen Stunden verdrangten einander, es
ward Mittag, Abend, Nacht; es ruckten die Zeiger, welkte die Hoffnung; es
schlug eilf, und nichts erschien, die letzten Minuten der letzten Stunde
fielen, und nichts erschien, es schlug der erste Schlag, der letzte Schlag
der zwolften Stunde, und ich sank hoffnungslos in unendlichen Tranen auf
mein Lager zuruck. Morgen sollt ich - auf immer schattenlos, um die Hand
der Geliebten anhalten; ein banger Schlaf druckte mir gegen den Morgen die
Augen zu.
V.
Es war noch fruh, als mich Stimmen weckten, die sich in meinem Vorzimmer,
in heftigem Wortwechsel, erhoben. Ich horchte auf. - Bendel verbot meine
Tur; Rascal schwur hoch und teuer, keine Befehle von seines Gleichen
anzunehmen, und bestand darauf, in meine Zimmer einzudringen. Der gutige
Bendel verwies ihm, da? solche Worte, falls sie zu meinen Ohren kamen, ihn
um einen vorteilhaften Dienst bringen wurden. Rascal drohte Hand an ihn zu
legen, wenn er ihm den Eingang noch langer vertreten wollte.
Ich hatte mich halb angezogen, ich ri? zornig die Tur auf, und fuhr auf