"Адельберт фон Шамиссо. Peter Schlemihls wundersame Geschichte (нем. "Необычайные приключения Петера Шлемиля")" - читать интересную книгу автора

Geliebter, weil ich ihn innig, innig liebe, dem armen Madchen nicht weh
tun mochte. - Ach, Du bist so gut, so unaussprechlich gut; aber mi?deute
mich nicht. Du sollst mir nichts opfern, mir nichts opfern wollen; o Gott!
ich konnte mich hassen, wenn Du das tatest. Nein - Du hast mich unendlich
glucklich gemacht, Du hast mich Dich lieben gelehrt. Zeuch hin! - Wei?
doch mein Schicksal, Graf Peter gehort nicht mir, gehort der Welt an. Will
stolz sein, wenn ich hore: das ist er gewesen, und das war er wieder, und
das hat er vollbracht; da haben sie ihn angebetet, und da haben sie ihn
vergottert. Siehe, wenn ich das denke, zurne ich Dir, da? Du bei einem
einfaltigen Kinde Deiner hohen Schicksale vergessen kannst. - Zeuch hin,
sonst macht der Gedanke mich noch unglucklich, die ich, ach! durch Dich so
glucklich, so selig bin. - Hab ich nicht auch einen Olzweig und eine
Rosenknospe in Dein Leben geflochten, wie in den Kranz, den ich Dir
uberreichen durfte? Habe Dich im Herzen, mein Geliebter, furchte nicht,
von mir zu gehen - werde sterben, ach! so selig, so unaussprechlich selig
durch Dich."
Du kannst Dir denken, wie mir die Worte durchs Herz schneiden mu?ten. Ich
erklarte ihr, ich sei nicht das, wofur man mich anzusehen schien; ich sei
nur ein reicher, aber unendlich elender Mann. Auf mir ruhe ein Fluch, der
das einzige Geheimnis zwischen ihr und mir sein solle, weil ich noch nicht
ohne Hoffnung sei, da? er gelost werde. Dies sei das Gift meiner Tage: da?
ich sie mit in den Abgrund hinrei?en konne, sie, die das einzige Licht,
das einzige Gluck, das einzige Herz meines Lebens sei. Dann weinte sie
wieder, da? ich unglucklich war. Ach, sie war so liebevoll, so gut! Um
eine Trane nur mir zu erkaufen, hatte sie, mit welcher Seligkeit, sich
selbst ganz hingeopfert.
Sie war indes weit entfernt, meine Worte richtig zu deuten, sie ahnete nun
in mir irgend einen Fursten, den ein schwerer Bann getroffen, irgend ein
hohes, geachtetes Haupt, und ihre Einbildungskraft malte sich geschaftig
unter heroischen Bildern den Geliebten herrlich aus.
Einst sagte ich ihr: "Mina, der letzte Tag im kunftigen Monat kann mein
Schicksal andern und entscheiden - geschieht es nicht, so mu? ich sterben,
weil ich dich nicht unglucklich machen will." - Sie verbarg weinend ihr
Haupt an meiner Brust. "Andert sich dein Schicksal, la? mich nur dich
glucklich wissen, ich habe keinen Anspruch an dich. - Bist du elend, binde
mich an dein Elend, da? ich es dir tragen helfe."
"Madchen, Madchen, nimm es zuruck, das rasche Wort, das torichte, das
deinen Lippen entflohen - und kennst du es, dieses Elend, kennst du ihn,
diesen Fluch? Wei?t du, wer dein Geliebter - - was er -? - Siehst du mich
nicht krampfhaft zusammenschaudern, und vor dir ein Geheimnis haben?" Sie
fiel schluchzend mir zu Fu?en, und wiederholte mit Eidschwur ihre Bitte.
Ich erklarte mich gegen den hereintretenden Forstmeister, meine Absicht
sei, am ersten des nachstkunftigen Monats um die Hand seiner Tochter
anzuhalten - ich setzte diese Zeit fest, weil sich bis dahin manches
ereignen durfte, was Einflu? auf mein Schicksal haben konnte. Unwandelbar
sei nur meine Liebe zu seiner Tochter.
Der gute Mann erschrak ordentlich, als er solche Worte aus dem Munde des
Grafen Peter vernahm. Er fiel mir um den Hals, und ward wieder ganz
verschamt, sich vergessen zu haben. Nun fiel es ihm ein, zu zweifeln, zu
erwagen und zu forschen; er sprach von Mitgift, von Sicherheit, von