"Адельберт фон Шамиссо. Peter Schlemihls wundersame Geschichte (нем. "Необычайные приключения Петера Шлемиля")" - читать интересную книгу автора

abermals Bankerot machen mu?te und uber das Gebirge ziehen. So ward ich
ihn los. - Ich habe in dieser Gegend viele Taugenichtse und Mu?igganger
gemacht!
Bei der koniglichen Pracht und Verschwendung, womit ich mir alles
unterwarf, lebt ich in meinem Hause sehr einfach und eingezogen. Ich hatte
mir die gro?te Vorsicht zur Regel gemacht, es durfte, unter keinem
Vorwand, kein anderer, als Bendel, die Zimmer, die ich bewohnte, betreten.
So lange die Sonne schien, hielt ich mich mit ihm darin verschlossen, und
es hie?: der Graf arbeite in seinem Kabinet. Mit diesen Arbeiten standen
die haufigen Kuriere in Verbindung, die ich um jede Kleinigkeit abschickte
und erhielt. - Ich nahm nur am Abend unter meinen Baumen, oder in meinem
nach Bendels Angabe geschickt und reich erleuchteten Saale Gesellschaft
an. Wenn ich ausging, wobei mich stets Bendel mit Argusaugen bewachen
mu?te, so war es nur nach dem Forstergarten, und um der Einen willen; denn
meines Lebens innerlichstes Herz war meine Liebe.
O mein guter Chamisso, ich will hoffen, Du habest noch nicht vergessen,
was Liebe sei! Ich lasse Dir hier vieles zu erganzen. Mina war wirklich
ein liebewertes, gutes, frommes Kind. Ich hatte ihre ganze Phantasie an
mich gefesselt, sie wu?te in ihrer Demut nicht, womit sie wert gewesen,
da? ich nur nach ihr geblickt; und sie vergalt Liebe um Liebe mit der
vollen jugendlichen Kraft eines unschuldigen Herzens. Sie liebte wie ein
Weib, ganz hin sich opfernd; selbstvergessen, hingegeben den nur meinend,
der ihr Leben war, unbekummert, solle sie selbst zu Grunde gehen, das
hei?t, sie liebte wirklich.
Ich aber - o welche schreckliche Stunden - schrecklich! und wurdig
dennoch, da? ich sie zuruckwunsche - hab ich oft an Bendels Brust
verweint, als nach dem ersten bewu?tlosen Rausch ich mich besonnen, mich
selbst scharf angeschaut, der ich, ohne Schatten, mit tuckischer
Selbstsucht diesen Engel verderbend, die reine Seele an mich gelogen und
gestohlen! Dann beschlo? ich, mich ihr selber zu verraten; dann gelobt ich
mit teuren Eidschwuren, mich von ihr zu rei?en und zu entfliehen; dann
brach ich wieder in Tranen aus und verabredete mit Bendeln, wie ich sie
auf den Abend im Forstergarten besuchen wolle.
Zu andern Zeiten log ich mir selber vom nahe bevorstehenden Besuch des
grauen Unbekannten gro?e Hoffnungen vor, und weinte wieder, wenn ich daran
zu glauben vergebens versucht hatte. Ich hatte den Tag ausgerechnet, wo
ich den Furchtbaren wieder zu sehen erwartete; denn er hatte gesagt, in
Jahr und Tag, und ich glaubte an sein Wort.
Die Eltern waren gute, ehrbare, alte Leute, die ihr einziges Kind sehr
liebten, das ganze Verhaltnis uberraschte sie, als es schon bestand, und
sie wu?ten nicht, was sie dabei tun sollten. Sie hatten fruher nicht
getraumt, der Graf Peter konne nur an ihr Kind denken, nun liebte er sie
gar und ward wieder geliebt. - Die Mutter war wohl eitel genug, an die
Moglichkeit einer Verbindung zu denken, und darauf hinzuarbeiten; der
gesunde Menschenverstand des Alten gab solchen uberspannten Vorstellungen
nicht Raum. Beide waren uberzeugt von der Reinheit meiner Liebe - sie
konnten nichts tun, als fur ihr Kind beten.
Es fallt mir ein Brief in die Hand, den ich noch aus dieser Zeit von Mina
habe. - Ja, das sind ihre Zuge! Ich will Dir ihn abschreiben.
"Bin ein schwaches, torichtes Madchen, konnte mir einbilden, da? mein