"Адельберт фон Шамиссо. Peter Schlemihls wundersame Geschichte (нем. "Необычайные приключения Петера Шлемиля")" - читать интересную книгу автора

bis ich ermudet selbst auf das reiche Lager sank und schwelgend darin
wuhlte, mich daruber walzte. So verging der Tag, der Abend, ich schlo?
meine Tur nicht auf, die Nacht fand mich liegend auf dem Golde, und darauf
ubermannte mich der Schlaf.
Da traumt' es mir von Dir, es ward mir, als stunde ich hinter der Glasture
Deines kleinen Zimmers, und sahe Dich von da an Deinem Arbeitstische
zwischen einem Skelet und einem Bunde getrockneter Pflanzen sitzen, vor
Dir waren Haller, Humboldt und Linne aufgeschlagen, auf Deinem Sofa lagen
ein Band Goethe und der "Zauberring", ich betrachtete Dich lange und jedes
Ding in Deiner Stube, und dann Dich wieder, Du ruhrtest Dich aber nicht,
Du holtest auch nicht Atem, Du warst tot.
Ich erwachte. Es schien noch sehr fruh zu sein. Meine Uhr stand. Ich war
wie zerschlagen, durstig und hungrig auch noch; ich hatte seit dem vorigen
Morgen nichts gegessen. Ich stie? von mir mit Unwillen und Uberdru? dieses
Gold, an dem ich kurz vorher mein torichtes Herz gesattiget; nun wu?t ich
verdrie?lich nicht, was ich damit anfangen sollte. Es durfte nicht so
liegen bleiben - ich versuchte, ob es der Beutel wieder verschlingen
wollte - Nein. Keines meiner Fenster offnete sich uber die See. Ich mu?te
mich bequemen, es muhsam und mit sauerm Schwei? zu einem gro?en Schrank,
der in einem Kabinet stand, zu schleppen, und es darin zu verpacken. Ich
lie? nur einige Handvoll da liegen. Nachdem ich mit der Arbeit fertig
geworden, legt ich mich erschopft in einen Lehnstuhl, und erwartete, da?
sich Leute im Hause zu regen anfingen. Ich lie?, sobald es moglich war, zu
essen bringen und den Wirt zu mir kommen.
Ich besprach mit diesem Manne die kunftige Einrichtung meines Hauses. Er
empfahl mir fur den naheren Dienst um meine Person einen gewissen Bendel,
dessen treue und verstandige Physiognomie mich gleich gewann. Derselbe
wars, dessen Anhanglichkeit mich seither trostend durch das Elend des
Lebens begleitete und mir mein dustres Los ertragen half. Ich brachte den
ganzen Tag auf meinen Zimmern mit herrenlosen Knechten, Schustern,
Schneidern und Kaufleuten zu, ich richtete mich ein, und kaufte besonders
sehr viele Kostbarkeiten und Edelsteine, um nur etwas des vielen
aufgespeicherten Goldes los zu werden; es schien mir aber gar nicht, als
konne der Haufen sich vermindern.
Ich schwebte indes uber meinen Zustand in den angstigendsten Zweifeln. Ich
wagte keinen Schritt aus meiner Tur und lie? abends vierzig Wachskerzen in
meinem Saal anzunden, bevor ich aus dem Dunkel heraus kam. Ich gedachte
mit Grauen des furchterlichen Auftrittes mit den Schulknaben. Ich
beschlo?, so viel Mut ich auch dazu bedurfte, die offentliche Meinung noch
einmal zu prufen. - Die Nachte waren zu der Zeit mondhell. Abends spat
warf ich einen weiten Mantel um, druckte mir den Hut tief in die Augen,
und schlich, zitternd wie ein Verbrecher, aus dem Hause. Erst auf einem
entlegenen Platz trat ich aus dem Schatten der Hauser, in deren Schutz ich
so weit gekommen war, an das Mondeslicht hervor; gefa?t, mein Schicksal
aus dem Munde der Vorubergehenden zu vernehmen.
Erspare mir, lieber Freund, die schmerzliche Wiederholung alles dessen,
was ich erdulden mu?te. Die Frauen bezeugten oft das tiefste Mitleid, das
ich ihnen einflo?te; Au?erungen, die mir die Seele nicht minder
durchbohrten, als der Hohn der Jugend und die hochmutige Verachtung der
Manner, besonders solcher dicken, wohlbeleibten, die selbst einen breiten