"Johann Wolfgang Goethe. Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand" - читать интересную книгу автора

Frauen.

Elisabeth. Habt ihr den Weislingen?

Reiter. Ihn und drei Reiter.

Elisabeth. Wie ging's zu, da? ihr so lang ausbleibt?

Reiter. Wir lauerten auf ihn zwischen Nurnberg und Bamberg, er wollte
nicht kommen, und wir wu?ten doch, er war auf dem Wege. Endlich kundschaften
wir ihn aus: er war seitwarts gezogen, und sa? geruhig beim Grafen auf dem
Schwarzenberg.

Elisabeth. Den mochten sie auch gern meinem Mann feind haben.

Reiter. Ich sagt's gleich dem Herrn. Auf! und wir ritten in Haslacher
Wald. Und da war's kurios: wie wir so in die Nacht reiten, hut just ein
Schafer da, und fallen funf Wolf in die Herd und packten weidlich an. Da
lachte unser Herr und sagte: >Gluck zu, liebe Gesellen! Gluck uberall und
uns auch!< Und es freuet' uns all das gute Zeichen. Indem so kommt der
Weislingen hergeritten mit vier Knechten.

Maria. Das Herz zittert mir im Leibe.

Reiter. Ich und mein Kamerad, wie's der Herr befohlen hatte, nistelten
uns an ihn, als waren wir zusammengewachsen, da? er sich nicht regen noch
ruhren konnte, und der Herr und der Hans fielen uber die Knechte her und
nahmen sie in Pflicht. Einer ist entwischt.

Elisabeth. Ich bin neugierig, ihn zu sehn. Kommen sie bald?

Reiter. Sie reiten das Tal herauf, in einer Viertelstund sind sie hier.

Maria. Er wird niedergeschlagen sein.

Reiter. Finster genug sieht er aus.

Maria. Sein Anblick wird mir im Herzen weh tun.

Elisabeth. Ah! - Ich will gleich das Essen zurecht machen. Hungrig
werdet ihr doch alle sein.

Reiter. Rechtschaffen.

Elisabeth. Nimm den Kellerschlussel und hol vom besten Wein! Sie haben
ihn verdient. (Ab.)

Karl. Ich will mit, Tante.

Maria. Komm, Bursch. (Ab.)