"Фридрих Дюрренматт. Der tunnel (Тоннель, нем.)" - читать интересную книгу автораund Ineinanderschachteln der Wagen, der Tunnel schien vielmehr wieder eben
zu verlaufen. Am andern Ende des Wagens offnete sich die Ture. Im grellen Licht des Speisewagens sah man Menschen, die einander zutranken, dann schloss sich die Ture wieder. "Kommen Sie in die Lokomotive", sagte der Zugfuhrer und schaute dem Vierundzwanzigjahrigen nachdenklich und, wie - es plotzlich schien, seltsam drohend ins Gesicht, dann schloss er die Ture auf, neben der sie an der Wand lehnten: Mit solcher Gewalt jedoch schlug ihnen ein sturmartiger, hei?er Luftstrom entgegen, dass sie von der Wucht des Orkans aufs neue gegen die Wand taumelten; gleichzeitig erfullte ein furchterliches Getose den Packwagen. "Wir mussen zur Maschine hinuberklettern", schrie der Zugfuhrer dem jungen Mann ins Ohr, auch so kaum vernehmbar, und verschwand dann im Rechteck der offenen Ture, durch die man die hellerleuchteten, hin und her schwankenden Scheiben der Zugmaschine sah. Der Vierundzwanzigjahrige folgte entschlossen, wenn er auch en Sinn der Kletterei nicht begriff. Die Plattform, die er betrat, besa? auf beiden Seiten ein Eisengelander, woran er sich klammerte, doch war nicht der ungeheure Luftzug das Entsetzliche, der sich milderte, wie er sich der Maschine zubewegte, sondern die unmittelbare Nahe der Tunnelwande, die er zwar nicht sah, da er sich ganz auf die Maschine konzentrieren musste, die er jedoch ahnte, durchzittert vom Stampfen der Rader und vom Pfeifen der Luft, so dass ihm war, als rase er mit Sterngeschwindigkeit in eine Welt aus Stein. Der Lokomotive entlang lief ein schmales Band und daruber als Gelander eine Stange, die sich in immer gleicher Hohe uber dem Band um die Maschine herumkrummte: Dies musste der Weg sein; den Sprung, den es zu wagen galt, schatzte er auf einen Meter. So gelang es ihm denn auch, die Stange zu furchterlich wurde der Weg erst, als er auf die Langsseite der Maschine gelangte, nun voll der Wucht des brullenden Orkans ausgesetzt und drohenden Felswanden, die, hell erleuchtet von der Maschine, heranfegten. Nur der Umstand, dass ihn der Zugfuhrer durch eine kleine Ture ins Innere der Maschine zog, rettete ihn. Erschopft lehnte sich der junge Mann gegen den Maschinenraum, worauf es mit einem Male still wurde, denn die Stahlwande der riesenhaften Lokomotive dampften, wie der Zugfuhrer die Ture geschlossen hatte, das Tosen so sehr ab, dass es kaum mehr zu vernehmen war. "Die Ormond Brasil haben wir auch verloren", sagte der Zugfuhrer. "Es war nicht klug, vor der Kletterei eine anzuzunden, aber sie zerbrechen leicht, wenn man keine Schachtel mit sich fuhrt, bei ihrer langlichen Form." Der junge Mann war froh, nach der bedenklichen Nahe der Felswande auf etwas gelenkt zu werden, was ihn an die Alltaglichkeit erinnerte, in der er sich noch vor wenig mehr denn einer halben Stunde befunden hatte, an diese immergleichen Tage und Jahre (immergleich, weil er nur auf diesen Augenblick hinlebte, der nun erreicht war, auf diesen Augenblick des Einbruchs, auf dieses plotzliche Nachlassen der Erdoberflache, auf den abenteuerlichen Sturz ins Erdinnere). Er holte eine der braunen Schachteln aus der rechten Rocktasche und bot dem Zugfuhrer erneut eine Zigarre an, selber steckte er sich auch eine in den Mund, und vorsichtig nahmen sie Feuer, das der Zugfuhrer bot. "Ich schatze diese Ormond sehr", sagte der Zugfuhrer, "nur muss einer gut ziehen, sonst gehen sie aus", Worte, die den Vierundzwanzigjahrigen misstrauisch machten, weil er spurte, dass der Zugfuhrer auch nicht gern an den Tunnel dachte, der drau?en immer noch dauerte (immer noch war die Moglichkeit, er konnte |
|
|