"Gustav Meyrink. Der Golem (Голем. На немецком языке)" - читать интересную книгу автора Ich weiџ nur, mein Kжrper liegt schlafend im Bett, und meine Sinne sind
losgetrennt und nicht mehr an ihn gebunden. - Wer ist jetzt "ich", will ich plжtzlich fragen; da besinne ich mich, daџ ich doch kein Organ mehr besitze, mit dem ich Fragen stellen kжnnte; dann fмrchte ich, die dumme Stimme werde wieder aufwachen und von neuem das endlose Verhжr мber den Stein und das Fett beginnen. Und so wende ich mich ab. Tag Da stand ich plжtzlich in einem dмsteren Hofe und sah durch einen rжtlichen Torbogen gegenмber - jenseits der engen, schmutzigen Straџe - einen jмdischen Trжdler an einem Gewжlbe lehnen, das an den Mauerr¤ndern mit altem Eisengerмmpel, zerbrochenen Werkzeugen, verrosteten Steigbмgeln und Schlittschuhen und vielerlei anderen abgestorbenen Sachen behangen war. Und dieses Bild trug das qu¤lend Eintжnige an sich, das alle jene Eindrмcke kennzeichnet, die tagt¤glich so und so oft wie Hausierer die Schwelle unserer Wahrnehmung мberschreiten, und rief in mir weder Neugierde noch њberraschung hervor. Ich wurde mir bewuџt, daџ ich schon seit langer Zeit in dieser Umgebung zu Hause war. Auch diese Empfindung hinterlieџ mir trotz ihres Gegensatzes zu dem, was ich doch vor kurzem noch wahrgenommen und wie ich hierher gelangt, keinerlei tieferen Eindruck. - - Ich muџ einmal von einem sonderbaren Vergleich zwischen einem Stein und einem Stмck Fett gehжrt oder gelesen haben, dr¤ngte sich mir plжtzlich der Einfall auf, als ich die ausgetretenen Stufen zu meiner Kammer emporstieg machte. Da hжrte ich Schritte die oberen Treppen мber mir vorauslaufen, und als ich zu meiner Tмr kam, sah ich, daџ es die vierzehnj¤hrige, rothaarige Rosina des Trжdlers Aaron Wassertrum gewesen war. Ich muџte dicht an ihr vorbei, und sie stand mit dem Rмcken gegen das Stiegengel¤nder und bog sich lмstern zurмck. Ihre schmutzigen H¤nde hatte sie um die Eisenstange gelegt, - zum Halt - und ich sah, wie ihre nackten Unterarme bleich aus dem trмben Halbdunkel hervorleuchteten. Ich wich ihren Blicken aus. Mich ekelte vor ihrem zudringlichen L¤cheln und diesem w¤chsernen Schaukelpferdgesicht. Sie muџ schwammiges, weiџes Fleisch haben wie der Axolotl, den ich vorhin im Salamanderk¤fig bei dem Vogelh¤ndler gesehen habe, fмhlte ich. Die Wimpern Rothaariger sind mir widerw¤rtig wie die eines Kaninchens. Und ich sperrte auf und schlug rasch die Tмr hinter mir zu. - - Von meinem Fenster aus konnte ich den Trжdler Aaron Wassertrum vor seinem Gewжlbe stehen sehen. Er lehnte am Eingang der dunklen Wжlbung und zwickte mit einer Beiџzange an seinen Fingern¤geln herum. War die rothaarige Rosina seine Tochter oder seine Nichte? Er hatte keine „hnlichkeit mit ihr. Unter den Judengesichtern, die ich Tag fмr Tag in der Hahnpaџgasse auftauchen sehe, kann ich deutlich verschiedene St¤mme unterscheiden, die |
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