"Эрих Кестнер. Лирическая домашняя аптечка доктора Эриха Кестнера (нем.) " - читать интересную книгу автора Die Sonne schien. Die Strümpfe hingen schwer.
Oh, ich erinnere mich an alles sehr genau und will es nie vergessen. Traum vom Gesichtertausch> Als ich träumte, was ich jetzt erzähle, drängten Tausende durch jenes Haus. Und als ob es irgendwer befehle und das eigne Antlitz jeden quäle, zogen alle die Gesichter aus. Wie beim Umzug Bilder von den Wänden nahmen wir uns die Gesichter fort. Und dann hielten wir sie in den Händen, wie man Masken hält, wenn Feste enden. Aber festlich war er nicht, der Ort. Ohne Mund und Augen, kahl wie Schatten, griffen alle nach des Nachbarn Hand, bis sie wiederum Gesichter hatten. Schnell und schweigend ging der Tausch vonstatten. Jeder nahm, was er beim ändern fand. Männer hatten plötzlich Kindermienen. Greise lächelten wie Konkubinen. Und dann stürzten alle, ich mit ihnen, vor den Spiegel, doch ich sah mich nicht. Immer wilder wurde das Gedränge. Einer hatte sein Gesicht entdeckt! Rufend zwängte er sich durch die Menge. Und er trieb sein Antlitz in die Enge. Doch er fand es nicht. Es blieb versteckt. War ich jenes Kind mit langen Zöpfen? War ich dort die Frau mit rotem Haar? War ich einer von den kahlen Köpfen? Unter den verwechselten Geschöpfen sah ich keines, das ich selber war. Da erwachte ich vor Schreck. Mich fror. Irgendeiner riß mich an den Haaren. Finger zerrten mich an Mund und Ohr. Ich begriff, als sich die Angst verlor, daß es meine eigenen Hände waren. Ganz beruhigt war ich freilich nicht. Trug ich Mienen, die mich nicht betrafen? |
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