"Johann Wolfgang Goethe. Egmont" - читать интересную книгу автораBuyck, nur immerhin.
Buyck (schieжџt). Nun, Pritschmeister, Reverenz! - Eins! Zwei! Drei! Vier! Soest. Vier Ringe? Es sei! Alle. Vivat, Herr Kж¶nig, hoch! und abermal hoch! Buyck. Danke, ihr Herren. Wж¤re Meister zu viel! Danke fжјr die Ehre. Jetter. Die habt Ihr Euch selbst zu danken. (Ruysum, ein Frieslж¤nder, Invalide und taub.) Ruysum. Daжџ ich euch sage! Soest. Wie ist's, Alter? Ruysum. Daжџ ich euch sage! - Er schieжџt wie sein Herr, er schieжџt wie Egmont. Buyck. Gegen ihn bin ich nur ein armer Schlucker. Mit der Bжјchse trifft er erst, wie keiner in der Welt. Nicht etwa, wenn er Glжјck oder gute Laune hat; nein! wie er anlegt, immer rein schwarz geschossen. Gelernt habe ich von ihm. Das wж¤re auch ein Kerl, der bei ihm diente und nichts von ihm lernte. - Nicht zu vergessen, meine Herren! Ein Kж¶nig nж¤hrt seine Leute; und so, auf des Kж¶nigs Rechnung, Wein her! Jetter. Es ist unter uns ausgemacht, daжџ jeder - Buyck. Ich bin fremd und Kж¶nig, und achte eure Gesetze und Herkommen nicht. Jetter. Du bist ja ж¤rger als der Spanier; der hat sie uns doch bisher lassen mжјssen. Ruysum. Was? Soest (laut). Er will uns gastieren; er will nicht haben, daжџ wir Ruysum. Laжџt ihn! doch ohne Prж¤judiz! Das ist auch seines Herrn Art, splendid zu sein und es laufen zu lassen, wo es gedeiht. (Sie bringen Wein.) Alle. Ihro Majestж¤t Wohl! Hoch! Jetter (zu Buyck). Versteht sich: Eure Majestж¤t. Buyck. Danke von Herzen, wenn's doch so sein soll. Soest. Wohl! Denn unserer spanischen Majestж¤t Gesundheit trinkt nicht leicht ein Niederlж¤nder von Herzen. Ruysum. Wer? Soest (laut). Philipps des Zweiten, Kж¶nigs in Spanien. Ruysum. Unser allergnж¤digster Kж¶nig und Herr! Gott geb' ihm langes Leben. Soest. Hattet Ihr seinen Herrn Vater, Karl den Fжјnften, nicht lieber? Ruysum. Gott trж¶st' ihn! Das war ein Herr! Er hatte die Hand жјber den ganzen Erdboden und war euch alles in allem; und wenn er euch begegnete, so grжјжџt' er euch wie ein Nachbar den andern; und wenn ihr erschrocken wart, wuжџt' er mit so guter Manier - ja, versteht mich - Er ging aus, ritt aus, wie's ihm einkam, gar mit wenig Leuten. Haben wir doch alle geweint, wie er seinem Sohn das Regiment hier abtrat - sagt' ich, versteht mich - der ist schon anders, der ist majestж¤tischer. Jetter. Er lieжџ sich nicht sehen, da er hier war, als in Prunk und kж¶niglichem Staate. Er spricht wenig, sagen die Leute. Soest. Es ist kein Herr fжјr uns Niederlж¤nder. Unsre Fжјrsten mжјssen froh und frei sein wie wir, leben und leben lassen. Wir wollen nicht |
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