"Johann Wolfgang Goethe. Egmont" - читать интересную книгу автораauжџer Fassung. Es muжџ sehr arg sein, daжџ sie sich so geradezu hinter ihre
Wache versteckt. Die Burg ist scharf besetzt. Man meint sogar, sie wolle aus der Stadt flжјchten. Zimmermeister. Hinaus soll sie nicht! Ihre Gegenwart beschжјtzt uns, und wir wollen ihr mehr verschaffen als ihre Stutzbж¤rte. Und wenn sie uns unsere Rechte und Freiheiten aufrechterhж¤lt, so wollen wir sie auf den Hж¤nden tragen. (Seifensieder tritt dazu.) Seifensieder. Garstige Hж¤ndel! жњble Hж¤ndel! Es wird unruhig und geht schief aus! - Hжјtet euch, daжџ ihr stille bleibt, daжџ man euch nicht auch fжјr Aufwiegler hж¤lt. Soest. Da kommen die sieben Weisen aus Griechenland. Seifensieder. Ich weiжџ, da sind viele, die es heimlich mit den Calvinisten halten, die auf die Bischж¶fe lж¤stern, die den Kж¶nig nicht scheuen. Aber ein treuer Untertan, ein aufrichtiger Katholike! - (Es gesellt sich nach und nach allerlei Volk zu ihnen und horcht. - Vansen tritt dazu.) Vansen. Gott grжјжџ' euch Herren! Was Neues? Zimmermeister. Gebt euch mit dem nicht ab, das ist ein schlechter Kerl. Jetter. Ist es nicht der Schreiber beim Doktor Wiets? Zimmermeister. Er hat schon viele Herren gehabt. Erst war er Schreiber, und wie ihn ein Patron nach dem andern fortjagte, Schelmstreiche halber, pfuscht er jetzt Notaren und Advokaten ins Handwerk und ist ein Branntweinzapf. (Es kommt mehr Volk zusammen und steht truppweise.) immer redenswert. Soest. Ich denk auch. Vansen. Wenn jetzt einer oder der andere Herz hж¤tte, und einer oder der andere den Kopf dazu: wir kж¶nnten die spanischen Ketten auf einmal sprengen. Soest. Herre! So mжјжџt Ihr nicht reden. Wir haben dem Kж¶nig geschworen. Vansen. Und der Kж¶nig uns. Merkt das. Jetter. Das lж¤жџt sich hж¶ren! Sagt Eure Meinung. Einige andere. Horch, der versteht's. Der hat Pfiffe. Vansen. Ich hatte einen alten Patron, der besaжџ Pergamente und Briefe von uralten Stiftungen, Kontrakten und Gerechtigkeiten; er hielt auf die rarsten Bжјcher. In einem stand unsere ganze Verfassung: wie uns Niederlж¤nder zuerst einzelne Fжјrsten regierten, alles nach hergebrachten Rechten, Privilegien und Gewohnheiten; wie unsre Vorfahren alle Ehrfurcht fжјr ihren Fжјrsten gehabt, wenn er sie regiert, wie er sollte; und wie sie sich gleich vorsahen, wenn er жјber die Schnur hauen wollte. Die Staaten waren gleich hinterdrein: denn jede Provinz, so klein sie war, hatte ihre Staaten, ihre Landstж¤nde. Zimmermeister. Haltet Euer Maul! das weiжџ man lange! Ein jeder rechtschaffene Bжјrger ist, so viel er braucht, von der Verfassung unterrichtet. Jetter. Laжџt ihn reden; man erfж¤hrt immer etwas mehr. Soests. Er hat ganz recht. |
|
|