"Johann Wolfgang Goethe. Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand" - читать интересную книгу автора

Martin. Georg! da hast du einen tapfern Patron.

Georg. Sie sagen, er sei ein Reiter gewesen; das will ich auch sein.

Martin. Warte! (Zieht ein Gebetbuch hervor und gibt dem Buben einen
Heiligen.) Da hast du ihn. Folge seinem Beispiel, sei brav und furchte Gott!
(Martin geht.)

Georg. Ach ein schoner Schimmel! wenn ich einmal so einen hatte! - und
die goldene Rustung! - Das ist ein garstiger Drach - Jetzt schie? ich nach
Sperlingen - Heiliger Georg! mach mich gro? und stark, gib mir so eine
Lanze, Rustung und Pferd, dann la? mir die Drachen kommen!

Jagsthausen. Gotzens Burg
Elisabeth. Maria. Karl, sein Sohnchen.

Karl. Ich bitte dich, liebe Tante, erzahl mir das noch einmal vom
frommen Kind, 's is gar zu schon.

Maria. Erzahl du mir's, kleiner Schelm, da will ich horen, ob du
achtgibst.

Karl. Wart e bis, ich will mich bedenken. - Es war einmal - ja - es war
einmal ein Kind, und sein Mutter war krank, da ging das Kind hin -

Maria. Nicht doch. Da sagte die Mutter: >Liebes Kind< -

Karl. >Ich bin krank< -

Maria. >Und kann nicht ausgehn< -

Karl. Und gab ihm Geld und sagte. >Geh hin, und hol dir ein Fruhstuck.<
Da kam ein armer Mann -

Maria. Das Kind ging, da begegnet' ihm ein alter Mann, der war - nun
Karl!

Karl. Der war - alt -

Maria. Freilich! der kaum mehr gehen konnte, und sagte. >Liebes Kind< -

Karl. >Schenk mir was, ich habe kein Brot gessen gestern und heut.< Da
gab ihm 's Kind das Geld -

Maria. Das fur sein Fruhstuck sein sollte.

Karl. Da sagte der alte Mann -

Maria. Da nahm der alte Mann das Kind -