"Harry Potter und der Orden des Phönix" - читать интересную книгу автора (Rowling Joanne K.)»OK«»Du fässt den Fernseher nicht an, die Stereoanlage oder irgendein anderen Besitz von uns.« »Richtig.« »Und du stiehlst kein Essen aus dem Eisschrank.« »Okay.« »Ich werde deine Tür abschließen.« »Mach das.« Onkel Vernon sah Harry wütend und zweifelnd an, verunsichert durch Harrys Verhalten, dann stampfte er aus dem Raum und schloss die Tür hinter ihm. Harry hörte, wie sich zunächst der Schlüssel im Schloss drehte und dann Onkel Vernon die Treppenstufen schwer hinunter ging. Ein paar Minuten später hörte er die Autotüren schlagen, den Motor anspringen und das unverkennbare Geräusch eines wegfahrenden Autos. Harry empfand nichts besonders, als die Dursleys das Haus verließen, es war ihm egal, ob sie da waren oder nicht. Er konnte sich nicht aufraffen, aufzustehen und das Licht in seinem Schlafzimmer anzumachen. Der Raum wurde immer dunkler und er hörte liegend die Geräusche der Nacht durch das Fenster, welches die ganze Zeit offen stand, wartend auf Hedwigs Rückkehr. Das leere Haus knarrte um ihn herum, die Rohre gurgelten. Harry lag auf dem Bett, versunken in Elend. Dann, sehr leise, hörte er ein Klirren unten in der Küche. Er saß aufrecht und lauschte gespannt. Die Dursleys konnten noch nicht zurück sein – das wäre zu früh gewesen und er hatte auch nicht ihr Auto gehört. Es war still für einige Sekunden, dann hörte er Stimmen. Einbrecher, dachte er, und er rutsche aus dem Bett auf seine Füße – aber eine halbe Sekunde später wurde ihm klar, daß Einbrecher aufpassen würden, daß sie nicht so laut sprechen würden und leise war das, was sich in der Küche bewegte, nun wirklich nicht. Er nahm seinen Zauberstab von dem Nachttisch und stand hinter seiner Schlafzimmertür, hörte mit seiner ganzen Kraft. Im nächsten Moment gab das Schloss einen lauten Klick von sich und die Tür schwang vor Harry auf. Bewegungslos stand Harry in der Tür und spitzte die Ohren, ob er noch weitere Geräusche hören würde. Aber es kam nichts. Er scheute einen Moment, dann schlich er zum Treppenanfang. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Da standen Leute in der schattigen Halle, Schatten schimmerten durch die Glastür. Es waren acht oder neun und alle guckten ihn an. »Nimm deinen Zauberstab herunter, Junge, bevor du jemandem das Auge herauszauberst!« sagte eine tiefe, grummelige Stimme. Harrys Herz schlug unkontrolliert. Er kannte die Stimme, aber er wollte den Zauberstab nicht hinunter nehmen. »Professor Moody?« fragte er vorsichtig. »Komm runter, wir wollen dich ganz sehen.« Harry nahm seinen Stab hinunter, aber er war immer noch vorsichtig. Er hatte wirklich gute Gründe, vorsichtig zu sein. Er hatte schließlich neun Monate damit verbracht, heraus zu finden, daß es nicht Moody war sondern ein Betrüger, welcher versucht hatte, unmaskiert Harry umzubringen. Doch bevor er sich überlegen konnte, was er nun tun sollte, kam eine leise beruhigende Stimme von unten herauf: »Es ist alles okay Harry. Wir sind gekommen, ob dich hier wegzubringen.«.Harrys Herz stockte. Er kannte diese Stimme ebenfalls, obwohl er sie über ein Jahr nicht gehört hatte. »P-Professor Lupin?« fragte er misstrauisch. »Sind sie das?« »Warum stehen wir alle hier überhaupt im Dunkeln?« sagte eine dritte weibliche Stimme. »Lumos.« Einen Zauberstabschwung später wurde die Halle von magischem Licht erfüllt. Harry blinzelte. Die Leute standen am Fuß der Treppe und blickten zu ihm hinauf. Remus Lupin stand am nächsten zu ihm. Obwohl er noch jung war, sah Lupin müde und krank aus. Er hat mehr graue Haare bekommen, seitdem Harry ihn zuletzt gesehen hatte und sein Umhang sah noch schäbiger aus. Nichtsdestotrotz lächelte er Harry an und Harry versuchte trotz seines Schocks zurückzulächeln. »Ohh. Er sieht genau so aus wie ich es mir dachte!« sagte die Hexe, die den Licht-Zauberstab in der Hand hielt. Sie war die jüngste in der Halle, sie hatte ein rotgefärbtes Gesicht, dunkle blinkende Augen und kurzes stachliges Haar, welches einen violetten Schimmer hatte. »Guck dir Harry an!« »Ja, ich weiss was du meinst, Remus.« Sagte ein anderer schwarzer Zauberer, der am weitesten entfernt stand – er hatte eine tiefe, langsame Stimme und trug einen einzelnen goldenen Ring in seinem Ohr. »Er sieht genau so wie James aus!.« »Besonders die Augen…« sagte ein Zauberer mit silbernen Haaren leise aus dem Hintergrund. »Lilys Augen.« Mad – Eye Moody, der langes ergrautes Haar hatte, und dem ein großes Stück seiner Nase fehlte, schielte Harry argwöhnisch mit seinen nicht zusammenpassenden Augen an. Ein Auge war klein, dunkel und aufmerksam, das andere groß, leuchtend blau – das magische Auge, welches durch Wände, Türen und Moodys eigenen Hinterkopf sehen konnte. »Bist du dir wirklich sicher, daß er es ist, Lupin?« knurrte er. »Es wäre eine schöne Aussicht, falls wir irgendsoeinen Todesser, der ihn verkörpert, zurückbringen. Wir müssen ihn etwas fragen, daß nur der echte Potter wissen würde. Außer es hat irgendjemand etwas Veritasserum dabei?« »Harry, welche Form nimmt dein Patronus an?« fragte Lupin. »Die eines Hirsches.« »Das ist er, Mad-Eye,« sagte Lupin. Harry steig die Treppe hinunter, wobei er sich sehr bewusst war, daß ihn jeder beobachtete, und verstaute seinen Zauberstab in der Hintertasche seiner Jeans, während er kam. »Steck deinen Zauberstab nicht dort hin!« brüllte Moody. »Was ist, wenn er zündet? Stell dir vor, es haben schon bessere Zauberer als du ihren Hintern verloren.« »Wer, den du kennst, hat seinen Hintern verloren?« fragte die Frau mit den violetten Haaren Mad – Eye interessiert. »Macht nichts, du lässt einfach deinen Zauberstab aus deiner Hintertasche!« knurrte Moody. »Elementarer Zauberstab - Schutz, keiner schert sich mehr darum.« Er stapfte zur Küche. »Und das habe ich gesehen,« fügte er hinzu, als die Frau ihre Augen gegen die Decke rollte. Lupin streckte seine Hand aus und schüttelte Harrys. »Wie geht es dir?« fragte er, und sah Harry genau an. »G – gut…« Harry konnte kaum glauben, daß dies wahr war. Vier Wochen ohne alles, nicht das kleinste Anzeichen eines Planes, ihn aus dem Ligusterweg zu entfernen, und plötzlich stand ein ganzer Haufen von Zauberern tatsächlich im Haus, als ob dies ein seit langem feststehendes Arrangement gewesen sei. Er warf einen Blick auf die Leute, die um Lupin herumstanden; sie sahen ihn immer noch begeistert an. Er war sich der Tatsache, daß er sein Haar seit vier Tagen nicht gekämmt hatte, sehr bewusst. »Ich bin – ihr habt wirklich Glück, daß die Dursleys weg sind…« nuschelte er. »Glück gehabt – ha!« sagte die Frau mit den violetten Haaren. »Ich habe sie aus dem Weg gelockt. Habe per Muggelpost einen Brief geschickt, daß sie im Bester Gepflegter Vorstädtischer Rasen In Ganz England Wettbewerb in die engere Auswahl aufgenommen worden sind. Sie sind momentan auf dem Weg zur Preisverleihung… oder zumindest denken sie das.«.Harry hatte eine flüchtige Vorstellung von Onkel Vernons Gesicht, wenn er herausfand, daß es gar keinen Bester Gepflegter Vorstädtischer Rasen In Ganz England Wettbewerb gab. »Wir gehen, oder?« fragte er. »Bald?« »Fast sofort,« sagte Lupin,»wir warten bloß auf die offizielle Erlaubnis.« »Wo gehen wir hin? Zum Fuchsbau?« fragte Harry hoffnungsvoll. »Nein, nicht zum Fuchsbau,« erwiderte Lupin, der Harry bedeutete in die Küche zu gehen; der kleine Pulk von Zauberern folgte, und alle beäugten Harry noch immer neugierig. »Zu riskant. Wir haben unser Hauptquartier woanders unauffindlich aufgebaut. Es hat eine Weile gedauert…« Mad – Eye Moody saß nun am Küchentisch, nahm Züge aus einem Flachmann, sein magisches Auge drehte sich in alle Richtungen, und erfasste die vielen arbeitssparenden Geräte der Dursleys. »Das ist Alastor Moody, Harry,« fuhr Lupin fort, und zeigte auf Moody. »Ja, ich weiß,« sagte Harry unbehaglich. Es fühlte sich seltsam an, jemandem vorgestellt zu werden, den er seit einem Jahr zu kennen glaubte. »Und dies ist Nymphadora -” »Nenn mich »Nymphadora Tonks, die es vorzieht, nur unter ihrem Nachnamen bekannt zu sein,« beendete Lupin. »Das würdest du auch tun, falls dich deine Närrin von Mutter »Und dies ist Kingsley Shacklebolt.« Er deutete auf den großen schwarzen Zauberer, der sich verbeugte. »Elphias Doge.« Der piepsstimmige Zauberer nickte. »Dädalus Diggel -” »Wir sind uns vorher schon einmal begegnet,« quietschte der leicht erregbare Diggel, der seinen violettfarbenen Zylinderhut fallen liess. »Emmeline Vance.« Eine stattlich aussehende Hexe in einem smaragdgrünen Schultertuch neigte ihren Kopf. »Sturgis Podmore.« Ein Zauberer mit einem eckigen Kinn und dickem strohblondem Haar blinzelte. »Und Hestia Jones.« Eine rotbäckige, schwarzhaarige Hexe winkte neben dem Toaster. Harry neigte unbeholfen seinen Kopf zu jedem von ihnen, als sie vorgestellt wurden. Er wünschte, daß sie auf etwas anderes blicken würden, als auf ihn; es war so, als ob Harry auf die Bühne geleitet worden wäre. Er fragte sich außerdem, warum so viele von ihnen hier waren. »Eine überraschend große Anzahl hat sich freiwillig gemeldet, zu kommen, und dich zu holen.« sagte Lupin, als ob er Harrys Gedanken gelesen hätte, seine Mundwinkel zuckten leicht. »Ja, je mehr, desto besser,« sagte Moody düster. Wir sind deine Wache, Potter.« »Wir warten nur auf das Signal, daß uns sagt, ob es sicher ist, aufzubrechen,« sagte Lupin, während er aus dem Küchenfenster blickte. »Wir haben noch etwa fünfzehn Minuten.« »Sehr »Mein Dad ist ein Muggelgeborener und er ist ein richtiges altes Schwein. Ich vermute, daß variiert genauso wie bei Zauberern?« »Ähm – ja,« sagte Harry. »Sagen Sie mal-” er wandte sich wieder zu Lupin,»was geht hier vor, ich habe von niemandem irgendetwas gehört, was macht Vol-?« Einige der Hexen und Zauberer machten seltsame Zischlaute, Dädalus Diggel ließ wieder seinen Hut fallen, und Moody knurrte, »Was?« sagte Harry »Wir besprechen hier nichts, es ist zu riskant,« sagte Moody, der sich mit seinem normalen Auge zu Harry wandte. Sein magisches Auge blieb weiterhin auf die Zimmerdecke gerichtet. Und mit einem hässlichen, quatschenden Geräusch, sehr ähnlich dem eines Plungerkolbens, der aus einer Spüle gezogen wird, schob er sein Auge hervor. »Mad – Eye, du weißt schon, daß das ekelhaft ist, oder?« sagte Tonks gesprächig. »Würdest du mir ein Glas Wasser geben?« verlangte Moody…Harry ging zur Spülmaschine hinüber, nahm ein sauberes Glas heraus, und füllte es an der Spüle mit Wasser, wobei er immer noch von der Gruppe Zauberer beobachtet wurde. Ihr schonungsloses Starren begann ihn aufzuregen. »Zum Wohl,« sagte Moody, als ihm Harry das Glas reichte. Er warf das magische Auge in Wasser, und stieß es auf und nieder; das Auge schoss nach unten und starrte sie alle reihum an. »Ich möchte auf der Rückreise 360 Grad Sehkraft haben.« »Wie kommen wir hin – wohin wir gehen?« fragte Harry. »Besen,« sagte Lupin. »Einzige Möglichkeit. Du bist zu jung zum Apparieren, sie werden das Kaminnetzwerk beobachten, und es kostet uns mehr als unser Leben wert ist, einen nicht autorisierten Portschlüssel aufzustellen.« »Remus sagt, daß du ein guter Flieger bist,« sagte Kingsley Shacklebolt mit seiner tiefen Stimme. »Er ist exzellent,« sagte Lupin, der auf seine Armbanduhr sah. »Egal, du gehst jetzt besser packen, Harry, wir wollen startklar sein, wenn das Signal kommt.« »Ich komme und helfe dir,« sagte Tonks gutgelaunt. Sie folgte Harry zurück in den Flur und die Treppe hinauf, wobei sie sich mit viel Neugierde und Interesse umsah. »Seltsamer Ort,« sagte sie,»es ist ein bißchen Sein Zimmer war mit Sicherheit sehr viel schmutziger als der Rest des Hauses. Da er vier Tage lang mit einer sehr schlechten Laune dort eingesperrt gewesen war, hatte sich Harry nicht darum gekümmert, seine Sachen aufzuräumen. Die meisten Bücher, die er besaß, waren auf dem Boden verstreut, wo er sich mit jedem der Reihe nach hatte ablenken wollen und es zu Seite geworfen hatte; Hedwigs Käfig mußte saubergemacht werden und begann schon zu riechen; und seine Truhe war offen, was den Blick auf eine durcheinandergeworfene Mischung von Muggelkleidung und Zaubererroben freigab, die sich auf dem Boden um sie herum verteilt hatte. Harry begann damit Bücher aufzuheben und sie hastig in seine Truhe zu werfen. Tonks blieb an seinem offenen Kleiderschrank stehen, um sich selbst im Spiegel an der Innenseite der Türe anzusehen. »Weißt du, ich glaube, violett ist nicht wirklich meine Farbe,« sagte sie nachdenklich und zog an einer Locke stachligen Haares. »Meinst es lässt mich etwas angeschlagen aussehen?« »Ähm -” sagte Harry, der zu ihr über den Rand von »Ja, lässt es,« bemerkte Tonks entschieden. Sie kniff ihre Augen in einer angestrengten Weise zusammen, als ob sie Mühe hätte sich an etwas zu erinnern. Einen Moment später war ihr Haar knallpink. »Wie hast du das gemacht?« fragte Harry, der sie mit offenem Mund anstarrte, als sie wider die Augen öffnete. »Ich bin ein Metamorphmagus,« sagte sie, während sie ihre Reflektion ansah, und ihren Kopf drehte, damit sie ihr Haar von allen Seiten betrachten konnte. »E s bedeutet, daß ich mein Aussehen durch Willenskraft verändern kann,« fügte sie hinzu, als sie Harrys Gesichtsausdruck im Spiegel hinter sich sah. »Ich wurde als einer geboren. Ich habe während der Aurorausbildung Spitzennoten im Verbergen und Tarnen bekommen, ohne irgendetwas lernen zu müssen, das war großartig.« »Du bist ein Auror?« fragte Harry beeindruckt. Ein Dunkle – Zauberer – Fänger war die einzige Karriere, die er nach Hogwarts in Betracht gezogen hatte. »Ja,« sagte Tonks, sieh sah stolz aus. »Kingsley ist auch einer, er steht aber ein bißchen höher als ich. Ich habe meinen Abschluss erst voriges Jahr gemacht. Bin fast bei Diebstahl und Verfolgung durchgefallen, hast du gehört, wie ich den Teller zerbrochen habe, als wir angekommen sind?« »Kann man lernen, ein Metamorphmagus zu sein?« fagte Harry sie, er richtete sich auf und vergaß das Packen völlig. Tonks lachte leise. »Wette, es würde dir nichts ausmachen, diese Narbe manchmal zu verstecken, hmm?« Ihre Augen fanden die blitzförmige Narbe auf Harrys Stirn. »nein, es würde mir nichts ausmachen,« murmelte Harry und drehte sich um. Er mochte es nicht, wenn Leute auf seine Narbe starrten. »Nun, ich fürchte, du wirst es auf die harte Tour lernen müssen,« erwiderte Tonks. »Metamorphmagi sind wirklich selten, sie werden geboren, nicht gemacht. Die meisten Zauberer brauchen einen Zauberstab, oder Zaubertränke, um ihr Aussehen zu verändern. Aber wir müssen uns beeilen, Harry, wir sollen packen,« fügte sie schuldbewusst hinzu, und blickte auf all die Unordnung auf dem Boden…»Oh – ja,« sagte Harry und griff sich noch ein paar Bücher. »Sei nicht dumm, es geht schneller, wenn ich – packe!« rief Tonks und schwang ihren Zauberstab mit einer langen, weitreichenden Bewegung über den Boden. Bücher, Kleidung, das Teleskop und die Waage stiegen alle in die Luft und flogen durcheinander in die Truhe. »Nun ja… hast du den Zauberstab noch in der Jeans? Und trotzdem noch beide Pobacken dran? Ok, dann los! Harrys Koffer erhob sich ein paar Inches in die Luft. Ihren Zauberstab wie einen Taktstock haltend, ließ Tonks den Koffer durch den Raum schweben und dann aus der Tür vor ihnen.Hedwigs Käfig trug sie in der linken Hand. Harry trug seinen Besen hinter ihr her die Treppe runter. Zurück in der Küche, hatte Moody sein Auge wieder eingesetzt, das sich aber nach der Reinigung so schnell drehte, daß Harry vom Zugucken fast schlecht wurde.Kingsley Shacklebolt und Sturgis Podmore untersuchten die Mikrowelle und Hestia Jones lachte über einen Kartoffelschäler, den sie beim durchforsten der Schubladen gefunden hatte. Lupin versiegelte einen an die Dursleys adressierten Brief. »Exzellent.,« sagte Lupin, zu Tonks und Harry aufschauend.« Wir haben noch ungefähr eine Minute, denke ich. Wir sollten wohl raus in den Garten gehen, damit wir startklar sind. Harry, ich habe einen Brief für deine Tante und deinen Onkel hinterlassen, damit sie sich keine Sorgen machen -« »Werden sie nicht,« sagte Harry »Daß du in Sicherheit bist« »Das wird sie höchstens deprimieren« »Und daß du sie nächsten Sommer wiedersehen wirst.« »Muß ich das?« Lupin lächelte, aber antwortete nicht. »Komm her, Junge« sagte Moody schroff und winkte Harry mit seinem Zauberstab zu sich heran. »Ich muß dich Disillusionieren.« »Du mußt was?« sagte Harry nervös. »Disillusions-Zauber,« sagte Moody und erhob seinen Zauberstab.« Lupin hat gesagt, du hast einen Unsichtbarkeitsmantel, aber der wird nicht halten, wenn wir fliegen. Das hier wird dich besser tarnen. Los geht« s -« Er klopfte ihm hart auf den Kopf und Harry fühlte sich seltsam, als hätte Moody dort gerade ein Ei zerschlagen; kalte Schauer schienen seinen Körper von der Stelle hinabzulaufen, wo Moodys Zauberstab ihn getroffen hatte. »Gut gemacht, Mad-Eye,« sagte Tonks bewundernd und starrte auf Harrys Taille. Harry schaute an seinem Körper hinab oder mehr an dem, was sein Körper gewesen war, denn es sah ganz und gar nicht mehr so aus. Es war nicht unsichtbar, es hatte einfach exakt die Farbe und Beschaffenheit der Küchenschränke hinter ihm angenommen. Er schien ein menschliches Kamäleön geworden zu sein. »Auf geht« s,« sagte Moody und öffnete die Hintertür mit seinem Zauberstab. Sie betraten alle Onkel Vernons sorgfältig gepflegten Rasen. »Eine klare Nacht,« grunzte Moody und sein magisches Auge untersuchte eingehend den Himmel. »Wir hätten ein paar mehr Wolken als Tarnung gebrauchen können. Gut, du,« bellte er Harry an,« wir werden in einer engen Anordnung fliegen. Tonks wird genau vor dir sein, bleib ihr dicht auf den Fersen. Lupin wird dich von unten abdecken. Ich werde hinter dir sein. Der Rest wird uns umkreisen. Wir tanzen für nichts aus der Reihe. Wenn einer von uns getötet wird -« »Ist das wahrscheinlich?« fragte Harry besorgt, aber Moody ignorierte ihn. »- werden die anderen weiterfliegen, nicht anhalten, nicht aus der Reihe tanzen. Wenn sei uns alle ausschalten und du überlebst, Harry, steht die Nachhut bereit zu übernehmen, flieg einfach weiter nach Osten und sie werden mit dir zusammentreffen. »Nun sei doch nicht so fröhlich, Mad_eye, er glaubt uns doch bald nicht mehr, daß wir das hier ernst nehmen,« sagte Tronks und zurrte Harrys Koffer und Hedwigs Käfig in einem Netz unter ihrem Besen fest. »Ich sage dem Jungen doch nur den Plan« grummelte Moody »Unsere Aufgabe ist es, ihn sicher im Hauptquartier abzuliefern und wenn wir bei dem Versuch sterben -« »Niemand wird sterben« sagte Kingsley Shacklebolt mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme. »Besteigt eure Besen, das ist das erste Signal!« sagte Lupin scharf und zeigte in den Himmel…Weit, weit über ihnen war ein Schauer roter Funken zwischen den Sternen aufgeföackert. Harry erkannte sie sofort als Zauberstab Funken. Er schwang sein rechtes BEin über den Feuerblitz, umfasst den Griff fest und fühlte den Besen leicht vibrieren, als wenn er scharf darauf war, mal wieder in der Luft zu sein. »Das zweite Signal, los geht« s!« sagte Lupin laut, als mehr Funken, grüne diesmal, hoch über ihnen explodierten. Harry stieß sich hart vom Boden ab. Die kühle Nachtluft fuhr durch sein Haar während die ordentlichen Vorgärten des Ligusterwegs sich entfernten und schnell zu einem Patchwork von dunklem Grün und Schwarz schrumpften und jeder Gedanke an die Anhörung vor dem Ministerium schwand aus seinen Gedanken als wenn die frische Brise sie aus seinem Kopf geweht hätte. Er fühlte sich, als würde sein Herz vor Freude explodieren, endlich flog er wieder, flog fort vom Ligusterweg, wie er es sich den ganzen Sommer ausgemalt hatte, er war auf dem Weg nach hause… für ein paar glorreiche Momente schienen all seine Probleme nichtig, unscheinbar im weiten, sternengespickten Himmel. »Hart links, hart links, ein Muggle sieht zu uns auf!« schrie Moody hinter ihm. Tonks schwenkte ab und Harry folgte ihr und betrachtete dabei seinen Koffer, der wild unter ihrem Besen hin und herschwang »Wir brauchen mehr Höhe, eine weiter Viertelmeile nach oben!« Harrys Augen tränten vor Kälte als sie weiter hochstiegen, er konnte nun unter sich nichts mehr sehen außer kleinen Stecknadelköpfen von Licht, die Autoscheinwerfer und Straßenlampen waren. Zwei dieser kleinen Lichter mochten zu Onkel Vernons Auto gehören…die Dursleys würden jetzt zu ihrem leeren Haus zurückfahren, voller Wut über den nicht existenten Rasen-Wettbewerb… und Harry lachet laut bei dem Gedanken daran, auch wenn seine Stimme vom flatternden Geräusch der Gewänder der anderen, dem Quietschen des Netzes umd seinen Koffer und den Käfig und dem Rauschen des Windes in ihren Ohren erstickt wurde. Er hatte sich seit einem Monat nicht so lebendig gefühlt – und nicht so glücklich. »Haltet nach Süden« schrei Moody »Stadt voraus!« Sie flogen nach rechts, um nicht über das glitzernde Spinnennetz von Lichtern unter ihnen zu fliegen. »Weiter südöstlich und steigt weiter auf, da ist eine Wolke vor uns, wir könnten uns darin verlieren« rief Moody. »Wir fliegen nicht durch Wolken« schrie Tonks wütend«»davon würden wir alle klitschnass werden, Mad-Eye!« Harry war erleichtert, sie dies sagen zu hören, seine Hände am Griff des Feuerblitzes wurden taub. Er wünschte, er hätte einen MAntel angezogen, er begann zu zittern. Sie änderten ihren Kurs ab und an auf Moodys Anweisungen hin. Harry hatte seine Augen wegen des eiskalten Windes zusammengekniffen und seine Ohren begannen zu schmerzen. Er konnte sich daran erinnern, schon einmal so gefroren zu haben, während eines Quidditch-Spiels gegen Hufflepuff in seinem 3. Schuljahr, das während eines Sturms stattfand. Er fragte sich, wie lange sie schon flogen, es kam ihm wie mindestens eine Stunde vor. »Dreht nach Südwesten!« schrie Moody,»wir wollen der Autobahn ausweichen!« Harrys fror jetzt so sehr, daß er sehnsüchtig an die gemütlichen, trockenen Innenräume der Autos unter ihnen dachte und noch sehnsüchtiger daran, per Floo Powder zu reisen. es mochte unbequem sein, in Kaminen herumzuwirbeln, aber wenigstens war es in den Flammen warm… Kingsley Shacklebolt schwang an seine Seite, seine Glatze und sein Ohrring schimmerten leicht im Mondlicht… nun Emmeline Vance zu seiner Rechten, ihren Zauberstab in der Hand blickte sie nach links und rechts… dann schwenkte sie ab über ihn und wurde von Sturgis Podmore ersetzt. »Wir sollten uns für eine Zeit zurückfallen lassen, um sicher zu sein, daß usn niemand folgt!« rief Moody »BIST DU VERRÜCKT, MAD-EYE?« kreischte Tonks von vorne,»Wir sind alle an unseren Besen festgefroren, wenn wir weiter von der Strecke abweichen, kommen wir nicht vo nächster Woche an! Außerdem sind wir schon fast da!« »Zeit den Abstieg zu starten« war Lupins Stimme zu hören,»Folge Tonks, Harry!« Harry folgte der abtauchenden Tonks. Sie hielten auf die größte Ansammlung von Licht zu, die er je gesehen hatte, eine riesige, sich ausbreitende Masse, glitzernde Linien und Gitter, unterbrochen von Flecken von tiefstem Schwarz. Sie flogen niedriger und niedriger, bis Harry einzelne Lichter ausmachen konnte, Straßenlampen, Schornsteine und Fernsehantennen. Er wollte jetzt endlich wieder Boden unter den Füßen spüren und war sich sicher, daß man ihn von seinem Besen loseisen müssen würde. »Hier entlang« rief Tonks und Sekunden später war sie gelandet. Harry setzte gleich hinter ihr auf und stieg ab auf einen schäbigen Flecken Gras in mitten eines kleinen Platzes. Harry sah sich um. Die umstehenden Häuser sahen nicht gerade einladend aus.Einige Fenster waren eingeschlagen und.glitzerten im Licht der Straßenlampen, von vielen Türen blätterte die Farbe ab und Müllhaufen lagen vor einigen Eingangstüren. »Wo sind wir?« fragte Harry aber Lupin sagte leise »In einer Minute« Moody wühlte in seinem Mantel, seine verkrümmten Finger waren staar vor Kälte. »Hab’s gefunden« murmelte er, hob etwas in die Höhe, das wie ein silberner Zigarettenanzünder aussah und klickte es. Die nächste Straßenlampe erlosch mit einem »pop.« Er klickte den Ausschalter wieder, die nächste Lampe erlosch; er klickte weiter bis jede Lampe auf dem Platz aus war und das einzige Licht aus den Fenstern und vom Mond über ihnen kam. »Hab ich mir von Dumbledore geborgt« grummelte Moody und steckte den Aus-Schalter wieder ein »Das wird für alle Muggles sorgen, die vielleicht aus dem Fenster gucken, wißt ihr? Nun kommt, schnell!« Er fasste Harry am Arm und führte ihn vom Rasen über die Straße auf den Bürgersteig, Lupin und Tonks folgten, sie trugen gemeinsam Harrys Koffer, und der Rest der Truppe flankierte sie, alle hatten die Zauberstäbe in der Hand. Die gedämpften Beats einer Stereoanlage drangen aus einem oberen Fenster des nächsten Hauses. Ein stechender Duft verrottenden Mülls drang aus einem Stapel Mülltüten hinter einem zerbrochenen Hoftor. »Hier« flüsterte Moody und drückte Harry ein Stück Papier in dessen disillusionierte Hand. Er hielt seinen leuchtenden Zauberstab nahe heran, als wollte er das Papier beleuchten. »Lies schnell und lerne es auswendig« Harry sah auf den Zettel. Die enge Handschrift erschien ihm bekannt. Dort stand: |
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